*** Aktuelle BTW21 Prognose (21.11.2024 19:00:57 CET): CDU/CSU 32.6, AFD 17.9, SPD 15.3, GRÜNE 11.9, SONSTIGE 6.8, FDP 3.7, LINKE 3.5 ... Klicken Sie auf den Text für weitere Details ... ***

Der Euro Sturm

EuropaBei den letzten Beiträgen haben wir aufgeführt, dass Japan und China in die Situation kommen könnten, ihre insgesamt circa 2,3 Billionen US-Dollar an Krediten von den Vereinigten Staaten von Amerika zurückzufordern. Für die USA und deren Federal-Reserve-Bank wäre dies ein dramatischer Einbruch: Sowohl Staat als auch dessen Nationalbank wären beide nahezu bankrott. Das wäre das Ende der USA als Weltmacht. Sie würden das Schicksal Russlands teilen können: Anarchisch und bankrott. Aber Russland hat zumindest den Vorteil, Erdgas verkaufen zu können.

Zugegeben, alles hängt davon ab, dass und wann die Gläubiger die Schulden-Karte ausspielen werden und ihre US-Staatsanleihen in Geld umwandeln wollen oder gar müssen. Warum werden diese Nationen sich derart gezwungen sehen, die Gelder einzutreiben?

Weltwirtschaftskrise

Sehr einfach: Die Weltkonjunktur wird Ende des Jahres noch tiefer ins Tal stürzen. Selbst Europa und speziell auch Deutschland werden nicht verschont bleiben. Es gibt noch zu viel Geld im Markt, das während des Finanzbooms produziert wurde und nur virtuell in den Computersystemen existiert.

Eine Marktbereinigung benötigt entweder eine Entwertung des Geldes durch „Vernichtung“ oder durch entsprechende „Inflation“. Eine solche Inflation wird durch die Notenbanken abgewehrt. Also muss das Geld durch eine Konjunkturkrise vernichtet werden. Diese Krise wird jeden dazu zwingen, seine Schulden einzufordern. Geld bei Schuldnern einzufordern ist manchmal billiger als selber neue Kredite aufzunehmen. Manchmal kann man Schulden auch verkaufen.

Bankenpleiten auf Kosten der Steuerzahler

Banken wie die Münchner Hypo Real Estate sind nicht deswegen gerettet, nur weil die schlechten Dinge in die Bad Banks ausgelagert wurden. Die Hypo Real Estate ist nach wie vor ein Unternehmen unter kontrollierter negativer Abwicklung. Einst gegründet, um die ostdeutsche Immobilienblase Anfang der 1990er aufzufangen steht sie nahe am Abgrund. Weder der Staat Deutschland noch die Absicherungen der Steuerzahler werden in schwierigen Zeiten dieses Gebilde retten können. Das, was lange stirbt, wird dann endlich tot sein. Wenn der Steuerzahler noch fragt, wo seine Steuersenkung verschwunden ist. Er sollte seine Bank fragen. Der Bürger ist dumm genug, das alles zu zahlen.

Bad Banks kosten Geld

Außerdem: Die Bad Banks gibt es nicht umsonst. Wenn die Bad Banks Pleite gehen, dann leiden in erster Linie nicht die Banken. Sondern dann leidet der Staat und somit Steuerzahler mit all den zugestandenen Sicherheiten. Damit fehlen einem Staat weitere Gelder, um Innovationen zu fördern und um damit die Wirtschaft anzukurbeln. Wobei es interessant ist, dass man in einem kapitalistischen System Wirtschaftsunternehmen fördern muss, eine gute Idee geldlich umzusetzen.

Auf diesem Gebilde wird dann der Exportmarkt einbrechen, die Aufträge werden zurückgehen, Darlehenszahlungen werden eingeschränkt und Firmen werden dicht gemacht. Dann beginnt die eigentliche Wirtschaftskrise. Dann wird jedem sein eigenes Hemd näher sein als das des Nachbarn. Staaten wie Japan werden gezwungen sein, ausgeliehenes Geld zurückzufordern. Egal zu welchen Konditionen. Das wäre die Zeit für internationale Inkasso Unternehmen.

Internationale Inkasso

Staaten wie China werden nicht zusehen, wie der Kurs ihrer US-Staatsanleihen in den Keller rast. Sie werden ebenfalls verkaufen. Denn Sie werden Gelder benötigen, um die eigenen Strukturen zu modernisieren. Man kann nicht immer alle Gelder aus dem Handel abzwacken. Dazu also wird die Volksrepublik China einige ihrer US-Staatsanleihen verkaufen müssen und die Pleite der USA als kalkulierbare Option einpreisen. Ein durchaus rein kapitalistischer Gedanke.

Dazu werden andere Staaten, die immer nur Satelliten von großen Nachbarn sind, in den Abschwung geraten und die Krise anreichern. Staaten wie Deutschlands unmittelbare Nachbarn oder gar Staaten wie Großbritannien funktionieren schon länger nicht mehr als selbstständige Einheiten. Das ist auch der Grund für deren Ressentiments gegenüber Deutschland und dessen starker Wirtschaft. Das aber nützt ihnen nichts: Wenn Deutschland hustet, dann liegen die Nachbarn im schrecklichen Grippefieber. Egal, in welcher Konstellation man zusammenarbeitet.

Frage der Leitwährung

Eine der Basis der Krise ist die Tatsache, dass viele Länder den US-Dollar nach wie vor als globale Währung akzeptieren. Ein schwacher US-Dollar diente einst dazu, die Verbündeten zu schwächen und die USA zu stärken. Diese Wirkung hat der US-Dollar heute noch. Wer auf ihn zählt, der schwächt sich. Da sich Europa noch nicht vollständig einig ist, ob man sich vom US-Dollar lösen sollte, wird dieses Problem bestehen. Ein Beispiel dafür ist Ende Juli 2011: Die Euro-Banken kaufen massiv US-Staatsanleihen ein. Obwohl die USA deren vollständige Rückzahlung nicht mehr garantieren kann. Obwohl die USA längst ein harter Gegner der EU sind. Die USA gebaren sich gar wie Feinde der EU.

Wenn also Europa frei und selbstständig sein will, dann muss es sich entscheiden, ob es seine Kraft sammeln und zusammen mit anderen Nationen wie China das Thema Weltwährung neu gestalten will. Die nächste G20-Konferenz könnte dazu mehr Beiträge einer freien Wirtschaft liefern.

Fortsetzung folgt.

Club of Politics.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen