Die Wahl in Bremen gab den Sozialdemokraten eine kurze Verschnaufpause. Mitten im Tal der Tränen des politischen Alltags kann man in Bremen gewinnen. Die Stadt passt zur SPD: Sie trägt das Image der Verlierer, die Arbeitslosigkeit zum Massenprodukt macht, die außer für insolvente Werften kein zu Hause bieten kann und eigentlich sonst auch keine Zukunft hat. All das Dank dauerhafter Regentschaft der SPD – der Wähler war also grosszügig.
Fakt ist, dass eine Stadt Bremen als solches keinerlei Existenzberechtigung als freie Stadt mehr haben kann. Die Stadt lebt seit Jahrzehnten von den Steuern der anderen Bürger außerhalb Bremens. Was einst Stolz und Hanseatisch bedeutete, steht heute für pleite, veraltet und bankrott. Dass ausgerechnet die SPD hier seit dem Ende des 2. Weltkriegs regiert, das hat der Bremer entweder vergessen oder findet die aktuelle Lage noch zu schön.
Aber es bewegt sich auch eine positive Diskussion in der SPD: Die Partei sucht einen Kanzlerkandidaten. Zunächst hatten Gabriel und Steinmeier die Sache beim US-Botschafter in Berlin schon entschieden. Der Club of Politics berichtete, dass Nahles es nicht wird und ansonsten beide Männer das Thema bei einer Runde Bier klären werden. Da kommt Steinbrück und erinnert beide daran, dass sie nicht die Hauptaktionäre der SPD sind.
Man mag den Steinbrück nun mögen oder nicht. Den Mann treibt vor allem eines an: Die geradezu hemmungslose Gefahrlosigkeit, mit der Gabriel, Steinmeier und Nahles diese Partei ruinieren dürfen. Da öffnet Steinbrück endlich genügend Raum für Überraschungen und sorgt wieder für Bewegung.
Denn ohne diese Bewegung wird bald kaum einer noch über die SPD reden. Selbst Angela Merkel als amtierende Bundeskanzlerin richtet ihr Augenmerk klar und deutlich Richtung die Grünen und sieht in der SPD keine Gefahr. Das ist nur logisch: Die SPD hat noch weniger zu bieten als die Union. Und das obwohl die SPD offiziell die Oppositionsführerin des deutschen Bundestags ist. Servus Opposition.
Das Urteil im Namen des Volkes: 25,1%
Tendenz: Negativ. Werte unter 24% in Sicht.
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