Was in Südafrika geschehen ist und noch geschieht, mag für südafrikanische Verhältnisse nicht so ungewöhnlich sein: Eskalation und Mord.
Streikende und Polizei liefern sich wilde Kampfszenen, die am Ende viele Opfer forderten. Am Ende ging die Polizei mit automatischen Waffen auf die Streikenden los.
Wenn man den Berichten Glauben schenken darf, dann wollte die Polizei sich damit gegen die angreifenden Arbeiter verteidigen. Allerdings sei dann noch ungeklärt, warum die Polizei kurz zuvor das Gelände mit Stacheldraht absperrte. Plante man die Erschießung? Provozierte man die Eskalation, die dann außer Kontrolle geriet?
Ein weiteres Thema kommt noch pikant hinzu: Ein über 100 Jahre altes britisches Unternehmen ist darin involviert: LONMIN (gegründet 1909 in London als (London and Rhodesian Mining Company Limited). Das britische Unternehmen erkannte die Brisanz der Situation von Beginn an nicht. Oder man wollte es nicht aus dem Gefühl eines ehemaligen Empires heraus nicht sehen.
Auch heute noch heizt LONMIN mit weiteren Ultimaten die Lage an. Dabei bleibt die Frage offen, in wie fern das Unternehmen in die Polizeiaktionen und Morde involviert war.
Beschämend kommt hinzu, dass auch die britische Regierung in keiner Weise einschreitet. Ist das etwa wieder der alte Rassismus der Kolonialzeiten und des Sklavenhandels, den Premier Cameron pflegen will? Oder ist das Thema zu unappetitlich zwischen den Börsenkursen? Britannien mag noch trunken von den Olympischen Spielen sein. Den Toten wurde sie abrupt genommen.
Das Unternehmen und die Regierung Großbritanniens täten gut daran, den außenpolitischen Schaden zu mindern und deeskalierend einzugreifen. Man darf als Brite in solch einem Fall auch gerne ein wenig öffentliche Scham empfinden. Ignoranz macht ebenfalls mitschuldig.
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