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WikiLeaks: Operation Leakspin

Internet, Dec 2010, Official statement of Operation Leakspin: During times of universal deceit, telling the truth becomes a revolutionary act. This is Operation Leakspin. We believe that all the information provided by the leaked cables should be out in the open for the public to read, discuss, and most of all, understand.

We will use as much manpower as possible to make the information found in the cables available to the public. We will speed up the process of uncovering, we will release facts that the media didn’t speak about, and we will summarize the diplomatic leaks into chunks that everybody can understand. The war against censorship should be fought, not only by attacking businesses facilitating it but by actively releasing all the information that can be released, to all the people it can be released to. We are against censorship, and this is how we prove it. This is what Operation Leakspin is.

Dies sind die Worte, mit denen eine neue Phase im Kampf um die Pressefreiheit und um WikiLeaks beginnt. Operation Payback zielte vor allem auf die Server jener Firmen, welche versuchten, WikiLeaks aus der Sphäre der Öffentlichkeit zu verdrängen. Der Gewinn dieser Operation war enorm: Denn damit konnte der Widerstand von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. WikiLeaks konnte so nicht tot geschwiegen werden. Zu weiteren Details zur Operation Payback verweisen wir auf die Presseerklärung der Gruppe in unserem Club.

Operation Leakspin

Mit Operation Leakspin kehrt die Seite der WikiLeaks-Unterstützer wieder vermehrt dorthin zurück, wo WikiLeaks selber seine eigentliche Heimat hat: Der Veröffentlichung von Vertuschungen und Schiebungen hinter den Kulissen der politischen – hier vor allem amerikanischen – Welt. Bisher wurden die Daten nur sehr ungenau durchsucht und veröffentlicht. Die Datenmenge ist zu gross, um sie von wenigen Menschen in kurzer Zeit fassbar zu machen. Darum sind jetzt jene Menschen und Organisationen gefragt, die eben freiwillig in der Lage sind, alle gemeinsam diese Datenmengen vollständig zu sichten, bisherige Aussagen zu korrigieren oder neue Aussagen daraus zu erfassen. Journalismus nicht in einer engen Redaktion gefasst, sondern jeder im Internet kann sich daran beteildigen. Crowd Journalism nennt es Leakspin passend. Jeder im Netz kann dabei mit aufklären. Das ist eine neue Form der Wahrheitsfindung, die auch eine sehr hohe Transparenz erzeugt.

Nicht etwa eine kleine Gruppe von Menschen analysieren, sondern der Web-Bürger hilft aktiv mit. Am Ende ist dies eine weitere Form von Liquid Democracy. Unausweichlich, nicht verhinderbar und vollkommen offen. Den kontrollierend denkenden Politikern der bisherigen Welt muss dies anarchisch vorkommen: Sie haben keine Kontrolle mehr darüber, was als Wahrheit zugelassen wird. Kurz gesagt: Wenn der Politiker betrügt, dann muss er noch genauer aufpassen, wo er es macht. Am besten lässt er es sein. Die Transparenz und Glasigkeit der Bürger, welche die Politiker immer wieder fordern, kommt auf sie zurück. Der normale Mensch, der heute schon täglich durchleuchtet wird, will auch endlich wissen, was jener treibt, der ihn täglich durchleuchtet. Ein normales faires Recht.

Der Club sichert Unterstützung für Leakspin zu

Das passende Bild (links) dazu ist kurz und knackig gehalten. “Wir haben ihnen das bestmögliche blaue Auge verpasst. Das Spiel hat sich geändert. Und wenn sich das Spiel ändert, dann muss sich auch unsere Strategien ändern.” Nun kann man das Wort Spiel gerne kritisieren. Aber wer die Korrespondenz des US-Geheimdienstes ließt, hat das Gefühl, dass für die US-Regierung selber der Irak-Krieg nur ein Wargame war. Nur der Reset-Knopf fehlte ihnen, um einen weiteren Versuch zu wagen. Zum Aufräumen der Trümmer hatte man ja die Partner.

Wenn man dazu die erwähnte Pressemitteilung von Anonymous ließt, dann kommt klar heraus: Ein Angriff auf Server wie Amazon war nicht geplant. Denn das würde vor allem in erster Linie den normalen Bürger treffen. Bei Operation Leakspin geht es darum, die Daten noch detaillierter zu durchsuchen und die Ergebnisse im ganzen Netz zu veröffentlichen. News, Foren etc. jeder Ort ist dafür passend. Das ist nicht verwerflich. Es geht darum, dass die Wahrheit – von der US-Regierung unter Beschuss genommen – an das Tageslicht kommt. Aus diesem Grund wird der Club of Politics die Operation Leakspin unterstützen und selber tiefer recherchieren und an dieser Stelle veröffentlichen. Es geht nicht um die Planung illegaler Aktionen, es geht schlicht um die Wahrheit.

Dies ist der von uns schon länger geforderte Strategiewechsel. Der Beschuss der Server diente sicherlich der Gewinn von Aufmerksamkeit. Er hätte aber die Eskalation der Gewalt zur Folge gehabt. Mit Operation Leakspin zeigen sich die als anarchistische Chaoten bezeichneten Menschen verantwortungsvoll und höchst intelligent. Das öffentliche Bild wird sich ändern. Das steht im Gegensatz zur USA, die nach wie vor nicht wissen, wohin sie ihre Stealth-Bomber schicken sollen. Die USA gerät immer mehr in die Rolle des Don Quijote. Kurzsichtig durch die Landschaft ziehend wird jede Windmühle und Nicht-Amerikaner als Feind ausgemacht.

Fazit: Aus dem Cyberwar wird nun ein Infowar. Ein Krieg über Informationen. Das ist eine neue Form, mit der sich vor allem die Politik auseinandersetzen muss. Diese zu verhindern oder zu unterdrücken durch Gesetze, die das Internet beschränken, führt am Ende zu Begrenzung der Meinungsfreiheit und Freiheit der Presse. Die Politik sollte sich lieber darauf konzentrieren, die wirklichen Verbrechen des Alltags zu bekämpfen. Und manchmal sollte die Politik etwas genauer in die eigenen Reihen schauen und Misstände und Verbrechen bekämpfen statt zu vertuschen.

Zum Abschluss zitieren wir Galileo Galilei:

„Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt, und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher.“

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