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Athener Löcher II

Nicht Europa und auch nicht Deutschland sind das Problem: Griechenland hat ein über mehr als 100 Jahre angehäuftes System- und Gesellschaftsproblem. Diese Erkenntnis bringt keinem Griechen jetzt sofort etwas zu essen. Aber deren Ignoranz verschlimmert die Situation immer mehr.

Wir fassen zusammen: Die Politik Griechenlands macht es sich offenbar sehr einfach und schafft es dem Volk zu erzählen, dass Europa und insbesondere Deutschland an der griechischen Verschwendung Schuld wären. Da passt es ganz gut, dass man laut darüber nachdenkt, ob denn Deutschland nicht doch noch ein paar Milliarden für einen Krieg zahlen könne, der irgendwie schon vor fast 70 Jahre beendet wurde. Und von Deutschland auch schon längstens abgezahlt wurde.

Lange hat der Club zu den Problemen Hellas gestanden und Hellas verteidigt. Doch es findet nun ein Umbruch statt. Es ist wie die Geschichte eines Drogensüchtigen, der immer wieder neues Geld verlangt und immer wieder neu verspricht, es würde das letzte Mal sein. Man würde dann mit den Drogen aufhören und redlich werden. Das ist ein typisches Problem in der Beziehung zwischen Eltern und dem drogensüchtigen Kind. Denn: Die Hoffnung stirbt vor dem Drogensüchtigen. Irgendwann.

Es gibt kein Fazit am Ende dieses Beitrags. Aber es gibt das Recht auf den lauten Gedanken: Wäre es nicht besser für alle, man würde dieses Drama in eine Tragödie umwandeln? Wäre es nicht für alle besser, man würde symbolisch betrachtet dem Drogensüchtigen das Geld nicht mehr geben? Auch wenn es als Eltern schwer fällt? Im Sinne der vielen anderen Europäer, die sparen müssen und selber kaum etwas zur Gegenwehr bringen können: Wäre es nicht besser, man würde Griechenland seinem Schicksal überlassen?

Bei Drogensüchtigen kann es hilfreich sein: Die erste Zeit ist hart. Aber irgendwann erwächst die Erkenntnis, was in ihm falsch läuft. Sprich: Das Volk Griechenlands wird irgendwann erkennen, wo das eigentliche Problem liegt. Wenn es die Kraft hat, dann wird es dieses Problem lösen. Wenn es das schafft, dann wäre es wieder an Europa, das Kind Hellas aufzunehmen um bei einem Neuaufbau zu unterstützen. Doch ohne Änderung würde Europa der Buhmann für die griechischen Parteien bleiben.

Bis dahin kann die Antwort auf die Frage der neuen Löcher nur heißen: Nein, die Geduld Europas ist am Ende. Es existiert schon seit langem kein Geld mehr in Europas Kassen. Europa kann nicht wieder neue Schulden aufnehmen, um Hellas Probleme zu lösen. Diese Aussage fällt nicht leicht und schmerzt. Aber die Gegenfrage lautet: Ab wann sonst folgt die Antwort „Nein“? Ab wann dürfen Eltern die Selbsterhaltung an erster Position stellen?

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