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Rösler der Eroberer – FDP weiter unter 5%

Club of PoliticsDer schon Ende Sommer 2010 vom Club of Politics angekündigte Fall Westerwelles kommt für die Partei aktuell zu spät. Nach Westerwelle folgt nun Herr Rösler. Aber er kann nur ein Übergangskandidat sein. Rösler ist zu schwach, um sich durchsetzen zu können. Beispiel Gesundheitspolitik: In der entscheidenden Phase reiste er nach München und ließ sich von der CSU das Programm diktieren. Zumindest in der CSU wird er dadurch nicht ernst genommen.

Rösler ist kein Wolf im Schafspelz. Rösler war der schwache Kandidat, auf den sich alle anderen einigen konnten. Man schloss den offenen Wettkampf aus und ernannte eine Person, die man schnell wieder beseitigen kann. Der stärkere rechts-liberale Flügel mochte keine Kampfkandidatur mit dem etwas schwächeren sozial liberalen Flügel riskieren. Helfen wird dies der FDP nicht. Die FDP ist aktuell erst einmal auf lange Sicht unwählbar. Zu viele Enttäuschungen hat sie verteilt, zu sehr ist diese Partei wieder in der kleinbürgerlichen Lobbypolitik verfangen. Die FDP wirkt wie der provinzielle Dorfrat, der die Handwerksaufträge gerne an den Bruder des Bürgermeisters vergibt.

Sie gilt mehr denn je als Klientelpartei, als Partei der unterbeschäftigten kleinen Anwälte ohne Heimat in der Union, als Gruppe für kleine Freiberuflicher und Einzelhändler, die sich in der Freizeit noch etwas engagieren wollen. Für versuchte Selbstständige. Die Mövenpick-Partei. Diese Beschreibungen wird die FDP nicht mehr so schnell los. Das Problem dabei ist nicht allein das aktuelle kurzfristige Image. Das Problem ist, dass diese FDP seit vielen Jahrzehnten immer wieder in diesem Image kleben bleibt und genug Nahrung dafür gibt. Immer dann, wenn man das Gefühl hat, sie könne sich von ihrem Image lösen, dann entdeckt man neue Stories über sie, die das Image gleich wieder bekräftigen.

Dazu folgt mit Westerwelle der wohl peinlichste Außenminister der Bundesrepublik Deutschland. Er hat am Ende nicht nur seine Partei in den Abgrund geführt, er hat auch international für Deutschland schweren Schaden angerichtet. Gemeinsam mit China und Russland verzögerte er das Lybien-Thema so lange, bis es fast schon zu spät war, einzugreifen. Und so lange er Außenminister bleibt, wird der Schaden nur noch größer. Ohne Hintergrundwissen und ohne Vorbereitung watschelt das trotzige Guido-Kind durch die Weltgeschichte und erkennt nicht die Ruinen, die es hinterlässt.

Das aktuelle Ergebnis: 4,7%

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