Die Piraten behaupten sich nur noch mit Mühe oberhalb der 5 Prozentmarke. Der Wähler verliert die Geduld mit dem Unterhaltungsprogramm der Piratenpartei. Jede Woche ein neues Theater mit klarem Zeichen von anhäufender Selbstfolter und abnehmendem Politikverständnis.
Viele Piraten müssen das mit der Transparenz irgendwie missverstanden haben. Transparenz bedeutet nicht, dass jeder Mensch in die Schlafzimmer und Kinderzimmer der Partei hineinschauen sollte oder muss. Nur in Holland gibt es keine Gardinen vor den Fenstern.
Niemand will inzwischen wirklich wissen, ob die Partei nach wie vor einen politischen Geschäftsführer duldet, der als irrgeleiteter Theaterpädagoge unter Selbstdarstellungszwang leiden möge und die Rolle des Schmarotzers perfekt spielen könnte. Niemand will mehr wissen, ob eine Ü40 Piratin nähe Düsseldorf ihre möglichen sexuellen Vorstellungen aus dem Landtag twittert.
Es interessiert inzwischen auch keinen mehr, dass all die Probleme der Partei den eigenen Parteichef kalt lassen. Denn er wähnt sich noch in einem Hype und glaubt nach wie vor an das Märchen, dass Transparenz ein von den Piraten besetztes Thema sei.
Und draußen heult das Piratenvolk und deren Sympathisanten über die deutsche Presse, weil denen angeblich nichts Besseres einfallen würde, als die armen Piraten zu bashen.
Nein liebe Piraten.
Niemand bashed euch. Die Vorlagen zum Shitstorm liefert ihr. Wer so transparent politische Ahnungslosigkeit und verhaltensgestörte Muster aufweist, der sollte sich nicht wundern. Der sollte sich hinterfragen und seinen Kurs korrigieren. Mögen die Grünen zur Zeit ihrer Gründung auch eine Chaostrupp gewesen sein. Aber das Chaos zeigte eine klare Richtung an. Euer Chaos ist in etwa so breit geworden, dass man das Gefühl hat, bei eurer Suche in Google nach politischen Worten ist etwas vollkommen schief gelaufen.
Bundespolitik ist keine Uni-Mensa und Bundestag und Landtage sind keine Asta-Sitzungen. Wer Politik machen will, der muss auch mittel- und langfristig denken. Wer nur in den kurzen Alltag denkt und seine Schlagworte monoton durch den Twitter-Kanal pumpt, der sollte sich zunächst mit politischer Geschichte auseinandersetzen – bevor er politisch aktiv wird.
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