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Der Boom ist zu Ende

Club of PoliticsDie Wirtschaft Deutschlands hat aktuell eine entscheidende Schwelle erreicht: Zum ersten Mal seit Ende 2007 zeigt die aktuelle Wirtschaftslage auf das Ende des Wirtschaftsbooms beziehungsweise auf den Beginn des Abschwungs.

Ähnliches gilt für die Prognose der nächsten 10 Monate: Im Oktober 2012 werden wir nahe an der Rezession sein – bei einer Beschleunigung des Abstiegs kann es auch noch tiefer gehen.

Die Werte der Konjunktur-Uhr verschlechtern sich also erneut. Seit März 2011 befindet sich der Zeiger der Wirtschaftsuhr in der Abwärtsbewegung. Für eine Wende braucht man ein Wunder.

Ungeachtet oder gerade wegen der Lage der Börse und der Staatsfinanzen Europas sinkt der Zeiger beschleunigt vom Boom in den Abschwung hinein. Genau diese Konstellation hat unsere Prognose im Jahre 2010 vorhergesagt.

Club of PoliticsNatürlich kämpft die Finanzwelt mutig gegen die Rezession an. Das Problem ist: Alle sicheren Anzeichen für die Rezession sind längst da: Es gibt wieder eine Kreditklemme zwischen den Banken.

Damit werden auch die Kreditvergaben für Unternehmen zunehmend restriktiver. Investitionen bleiben auf der Strecke. Zusätzlich leiden die finanzschwachen und korruptionsstarken Länder unter hohen Zinsen für ihre Staatsanleihen.

Der Konsum flaut ab. Manches löst man temporär mit politischen Tricks wie in den USA, manches mit Schutzschirmen wie in Europa und manches muss man weltweit mit einer Geldspritze für die misstrauischen Banken lösen. Man vergisst, dass Konsum der Motor des Kapitalismus ist.

Eine Bankenpleite ist in erster Linie etwas Emotionales und oftmals überdramatisiertes. All das Geld, das man bisher der Finanzkrise geopfert hat, ist verbranntes Geld, das durch weiterführende Bonuszahlungen an die Nieten in Nadelstreif zusätzlich geschmälert wurde.

Man hätte besser ein paar Banken in die Pleite gehen lassen und deren Schulden aufgenommen. Es wäre ein Bruchteil der jetzigen Geldverbrennung gewesen. Und wichtig dazu wäre die Botschaft gewesen: Damit hätte man den Finanzinstituten ein klares Signal geschickt.

Gehen Banken Pleite, dann folgt ein lautes Drama der Banker ob ihrer zentralen Wichtigkeit in der Wirtschaft. Doch auch diese Banker vergessen immer wieder, dass der Konsument das System am Leben hält. Denn verweigert sich der Bürger dem Konsum, dann läuft das System trocken.

Was man auch unternimmt, aktuell repariert die Welt nur den äußeren Schaden. Nur die Finanzkrise bei Banken und Staaten werden gelöst. Für Investitionen der Unternehmen in den Markt bleibt wenig Geld übrig. Die Gesamtlage der Wirtschaft wird dadurch nicht gelöst. Dies gilt sowohl für heute als auch für die Zukunft in 10 bis 12 Monaten. Denn die Wirtschaftslage fußt auf drei entscheidende Faktoren:

1. Die Kreditlage der Wirtschaft.

Da den Banken nicht bekannt ist, welche Banken wie hoch mit CDS verschuldet sind, traut keine Bank der anderen. Das gilt auch für die Kreditfrage: Wie kann man einem Unternehmen Kredite geben, wenn das Unternehmen eventuell Produkte einer zu misstrauenden Konkurrenzbank hält? So bleibt nicht nur die Kreditwirtschaft seit Monaten auf der Strecke. So werden durch das Problem der Finanzkrise seit Monaten entscheidende Investitionen blockiert. Das wiederum bringt uns zu Faktor 2:

2. Die Trägheit der Wirtschaftsbewegung

Wirtschaftsbewegungen gehen nur träge vonstatten. Investitionen benötigen eine Wirkungszeit von circa 10 bis 12 Monaten bis die ersten Ergebnisse sichtbar sind. Wenn also nach wie vor wie jetzt nur mäßig investiert wird, dann können wir Ende 2012 auch nicht mit der Rückkehr eines gesunden Booms rechnen. Exakt dies würde es notwendig machen, genau jetzt ein Konjunkturprogramm zur klaren Wirtschaftsförderung und zur Verstärkung des Binnenmarktes aufzulegen. Das ist nicht in Sicht, also kann Ende 2012 nicht mit einem Aufschwung gerechnet werden.

3. Der Faktor Mensch

Wer nach diesen Monaten des Chaos (und es ist noch nicht zu Ende) glaubt, der konsumierende Mensch werde nun sein sauer erspartes Geld in den Markt werfen, der überschätzt in Deutschland die Bürger. Das Nettogehalt der Bürger hat sich seit Jahren negativ entwickelt. Inzwischen verschlingt der Staat 43% von jedem Wirtschaftswachstum und somit auch von jeder Lohnerhöhung. Der Binnenmarkt in Deutschland wird seit Jahren von der Politik wenig gepflegt.

Politisch blinde Ideologie

Nun kommen sogar noch die Politiker (zum Beispiel SPD und Grüne) auf die Idee, die Steuern zu erhöhen. Zu Beginn einer Rezession die Steuern zu erhöhen ist, als wenn man noch Benzin auf das Feuer im Scheunenfeuer gießt. Die Politik versagt durch alle Parteien, wenn es um die Entflechtung des Steuerrechts geht. Die Arbeit der Politiker ist derart mangelhaft, dass man endlich ihre Bezahlung erfolgsabhängig gestalten sollte.

Dumme Sprüche und platte Parolen sind die Aufgaben der Politiker, sie wiegen sich nach links und rechts und turteln in der Mitte. Ihr Erfolg basiert auf Ideologie und Ideologie ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein veraltetes Mittel der Kommunikation. Die Politik will sich durch Verlängerung der Legislaturperioden von Bürger entfernen. Daher wird es immer wichtiger, dass die Überwachung politischer Erfolge wieder in die Hände der Bürger übergeht.

Geld für Banken

Der Steuerzahler betrachtet seit mehr als vier Jahren das Drama um die Finanzierung der Banken und Staaten der Welt. Seit längerem sink der Mut der Menschen, seit kurzem verlässt die Menschen der letzte Mut.

Da darf man sich auch nicht von einem guten Weihnachtsgeschäft täuschen lassen. Ein solches wird jedes Jahr erwartet und ist kein guter Indikator. Betrachtet man die Weihnachtsumsätze der letzten 10 Jahre, dann liegen diese Werte immer zwischen 115 und 123 Millionen Euro.

Die Bürger gönnen sich jetzt nochmals ein relativ dickes Weihnachtsfest, weil ihnen sparen angesichts der Geschäftsgebaren von Banken und Staaten als völlig abwegig erscheint. Dieser Konsum wird die Kassen der Steuerzahler für 2012 leeren.

So hat der Mensch Ende 2011 weder Geld noch Mut. Die Erwartungen werden pessimistischer und dies wirkt sich in pessimistische Handlungen aus. Wenn der Markt glaubt, dass es schlecht kommt, dann wird es schlecht kommen, weil der Markt es glaubt. Die selbsternährende Kraft der Psychologie der Massen.

Das sind die Fakten, auf denen sich Rezessionen aufbauen. Egal, welche Tagesentscheidungen getroffen werden. Wirtschaftsbewegungen sind träge und müssen langfristig im Voraus getroffen werden. Wer jetzt noch von einer Verhinderung der Rezession spricht, der zeigt wirtschaftliches Unverständnis. Es geht darum, die Mittel zu finden, möglichst schnell aus der Rezession zu gelangen. In Deutschland ist es einfach: Man investiere einfach in den Binnenmarkt. Man gebe dem Bürger einfach Geld in die Hand.

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