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Kein Europa ohne Griechenland II

Club of PoliticsHier geht es zu Teil 1.

Was hat nun das ganze Erfolgserlebnis Europas mit Griechenlands Schicksal zu tun? Das ist einfach. Wir zitieren den früheren „aussagekräftigen“ bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber vom vergangenen Aschermittwoch:

„Kein Mensch weiß, was das für Folgen hat, wenn ein Land an der Peripherie Europas dann zusammenbricht und die Demokratie weggefegt wird“

Das ist die brutale Alternative Europas zum eigentlichen Plan, Griechenland zu helfen: Chaos und Anarchie.

Griechische Militärdiktatur

Griechenland hatte schon einmal zwischen 1967 und 1974 unter einer Militärdiktatur gestanden. Das sind klare Parallelen zum Nachbarland Türkei. Diese Diktatur ist nicht vergessen, das ist wiederholbar. Wer Griechenland aus der Euro-Zone drängelt, der stößt das Land in den hoffnungslosen Konkurs. Dann aber gewinnt das Chaos die Übermacht über jene zerbrechliche aber korrupte Parteienlandschaft. Daraus folgt dann auch, dass die Bevölkerung in Chaos versinkt. Die Gesellschaft und die öffentliche Ordnung zerfallen. Die Parteien Griechenlands mögen korrupt sein, doch dieses Makel müssen und werden die Griechen selber lösen.

Rückkehr

Letztlich ist es in Griechenland nicht ausgeschlossen, dass das Militär wieder zurückkehrt, um die vermeidliche Ordnung wieder herzustellen. Dann aber ist das Land in Europa endgültig abgehängt worden – wirtschaftlich wie politisch. Jenen vorliegenden Scherbenhaufen wieder aufzusammeln und zurück in die EU zu bringen wird eine weitere Generation dauern. Und für die Geld-orientierten Menschen: Das wird Europa wesentlich mehr Geld und Ansehen kosten, als Griechenland jetzt zu retten. Das wird Europa außenpolitisch weit zurückwerfen. Was ist dann die europäische Solidarität wert, wenn man an Hand von Griechenland das vernichtende Gegenteil aufgezeigt hat?

Griechische Zukunftsperspektive

Daher unser Rat an Europa: Man gebe Griechenland eine Chance. Wer über Verschuldungsziele wie 129% oder 120% diskutiert, der mag ein Tagespolitiker sein, aber dem fehlt die langfristige Sichtweise. Wer das Land nur zum Sparen verdonnert, der hat keine Ahnung, wie Volkswirtschaften funktionieren. Wer Griechenland helfen will, der hilft dem Land, die richtigen Investitionen zu tätigen und die jungen Menschen im Land zu halten. Sonst droht den Griechen das, worunter Ostdeutschland bis heute noch zu leiden hat: Veralterung, Verarmung und demographische Krise.

Griechenlands Zukunft in Europa

Nur wenn die griechische Wirtschaft wächst, dann hat Griechenland eine Chance. Wer das Land nur zum Sparen zwingt, der lässt Griechenland chancenlos. Gerade deutsche Wirtschaftsfachleute sollten dies wissen. Denn auf deren Wissen basiert der Erfolg der deutschen Wirtschaft. Vielleicht wäre es daher sinnvoll, statt politischen Wahlkampf auf Kosten Griechenlands zu führen, Griechenland entsprechend mit Beratung und Unterstützungen zu versorgen. Ein Solidarpakt bestehend aus Hilfestellung.

Helfen statt reden

Diesen Solidarpakt muss man nicht unbedingt zur Schau stellen. Denn sonst stehen die Briten als Europas Gegner wieder parat, Europa vor den bösen Deutschen zu warnen. Dort wo Briten keine Kolonialherren sind und keine Unterdrückung ausüben können, da schüren Sie die Angst vor der Herrenrasse. Wir bleiben die Antwort schuldig, wer dabei der größere Verlierer sei. In jedem Falle sollte man nicht unbedingt den radikalen Kräften Griechenlands neue Nahrung geben. Tue Gutes und behalte es für dich. Die Freude in den Augen der Menschen kann wesentlich befriedigender sein als das eigene Schulterklopfen. Da kann man auch mal auf einen Punkt nach dem Komma in der Steigerung der Rendite verzichten.

Europa ohne Griechenland funktioniert nicht. Europa kann da auch gern nach Deutschland schauen: Dort lässt man seit vielen Jahren dauerhaft illiquide Staaten wie Bremen und Berlin nicht links liegen, sondern unterstützt sie. Solche Solidarität kann Gutes bewirken. Denn auch Bayern war einstmals in Deutschland auf die solidare Hilfe angewiesen. Heute ist Bayern eines der erfolgreichen Bundesländer, welche den deutschen Länderfinanzausgleich finanzieren.

Auf gehts, Hellas!

Auf gehts, Europa!

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