Der Euro-Gruppen-Chef und niederländische Finanzminster Dijsselbloem preschte vor und sprach eine Warnung aus: Kämen Banken künftig ins Trudeln so sei die Hilfe der Euro-Zone nicht automatisch garantiert. Verstanden wird daraus: Gerade Länder mit einem stark ausgeprägtem Finanzsektor wie zum Beispiel Zypern sollte klare sein, dass deren Banken und Anleger mit ausgeprägter Neigung zu hohem Risiko sich zukünftig selber retten müssten.
Die Börsen reagierten stark verschnupft und wurden zurück in die Realität von Rendite und Risiko geholt. Sie werden es in wenigen Tagen vergessen haben.
Zwar schwächte Dijsselbloem seine Aussage ab mit dem Verweis auf den besonderen Fall Zypern, aber seine Aussage trifft den Kern der Meinung vieler europäischer Steuerzahler: Es muss ein Ende geben mit den Geldgeschenken für die vor allem im Mittelmeer positionierten Party-Gäste.
Natürlich wird Dijsselbloem nun dafür gescholten. Aber er ist so gesehen der Vettel der Euro-Zone. Die Teamorder galt der Verschwiegenheit über die Wut der Euro-Finanzminister. Er aber hielt sich nicht dran und wagte, die Wahrheit zu sagen.
Ganz ohne Rückhalt ist er sicherlich nicht. Denn sein Vorpreschen ist ein Zeichen an die Finanzinseln der EU. Man testet die Reaktionen des Marktes, um die zukünftige Leitlinie vorzugeben. Die Euro-Partner tun auch gut daran, jetzt endlich ein Signal zu setzen. Man muss wieder agieren und nicht einfach nur auf Meinung der Banken reagieren können. Nicht jede unbezahlte Party kann vom europäischen Steuerzahler bezahlt werden. Wer den Schaden verursacht, der muss ihn auch tragen.
Je höher das Risiko steigt, desto wahrscheinlicher ist ein Verlust. Wird diese Regel mit Steuergelder aufgehoben, dann wird in Zukunft auf der Börse auf jeden Mist gewettet.
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