Aus der vorher betrachteten Gesamtsituation entsteht die einfache Betrachtung des Marktes aus volkswirtschaftlicher Sicht:
Geht es allen drei Komponenten des Marktes (Konsument, Unternehmen, Finanz) gut und sind sie der Zukunft positiv zugewandt, dann lebt der Markt in einem Boom.
Ist eine der drei Komponenten aber negativ eingestellt, dann drosselt sich der Kreislauf und der Markt schwenkt in den Abschwung hinein. Die Notenbanken sind dabei ein mögliches Korrektiv.
Sind am Ende alle Teilnehmer negativ für das heute und für die Zukunft eingestellt, dann bewegt sich der Markt vom Abschwung in die Rezession. Erst wenn die Summe aller Teilnehmer zumindest eine positive Zukunft ergibt, dann ist von einem Aufschwung die Rede. Das mag sich sehr einfach anhören. Das ist es aber auch.
Der Markt als physikalisches System
Physikalisch betrachtet funktioniert das System des Marktes nur dann, wenn alle Elemente in einem positiven Gleichgewicht stehen. Wird ein Element zu stark belastet, dann werden alle anderen Elemente durch die definierte Abhängigkeit mittelfristig ebenfalls belastet.
Da die Elemente in einem Markt früher oder später dazu neigen Fehler zu machen, gerät eines der Elemente früher oder später aus dem positiven Gleichgewicht. So wird das gesamte positive Gleichgewicht immer wieder mehr oder weniger stark gestört. Der Markt ist das Abbild der Menschen, die den Markt erschaffen. Da der Mensch psychologischen Schwankungen unterliegt, wird auch der Markt entsprechend belastet. So erklären sich dann auch die Wirtschaftsphasen:
Abschwung (Zweifel an der Gesamtsituation, Kritische Betrachtung)
Rezession (Depression und negative Einstellung)
Aufschwung (Erneuerung des Optimismus, Finden des Positiven)
Boom (Optimismus bis hin zur Selbstüberschätzung)
Basis der Konjunkturuhr
Auf Basis dieser Theorie errechnet sich die Konjunkturuhr: Wie schätzen die Finanzbranche, die Unternehmen und die Konsumenten die wirtschaftliche Lage ein? Und wie schätzen die Finanzbranche, die Unternehmen und die Konsumenten die wirtschaftliche Lage in der Zukunft (meist in 6 Monate) ein? Diese Werte werden monatlich erhoben.
Tradition und Internet
Beteiligt sind dabei zum einen externe Institute, die entsprechende Werte für die Bereiche Konsumente, Unternehmen und Finanzen ermitteln. Zum anderen dient aber auch das Internet über dessen Suchmaschinen als Quelle von Datenerhebungen.
Stimmungsschwankungen
Die Werte aller Quellen werden monatlich ermittelt. Doch die monatlich ermittelten Werte unterliegen leichten Stimmungsschwankungen. Denn man darf nicht vergessen: Es sind Aussagen, die auf die Psychologie der drei Marktteilnehmer beruhen. Der Mensch schätzt oft die Situation richtig ein, lässt sich aber kurzfristig gerne narren. Die Masse bestimmt die Wahrheit, denn sie ist die Energie des Motors. Doch ab und zu neigen diese Teilnehmer zu einer kurzfristigen Über- oder Unterbewertung der Geschehnisse.
Beispiel: Es ist in jedem Abschwung üblich, dass es kurzfristig zu einer kleinen Stimmungsaufhellung kommt. Denn der Mensch neigt nach vielen negativen Meldungen gerne dazu kurzfristig zum Trotz in positive Nachrichten umzuschwenken. Dazu reicht es aus, das Nachrichten manchmal nicht ganz zu negativ sind, wie man sie erwartet hat. Das Hirn des Menschen wurde durch die Evolution dazu gebracht, daraus kurzfristig Hoffnung zu schöpfen.
Der langfristige Kontext
Daher werden die Werte der Konjunkturuhr immer auch über den langfristigen Kontext errechnet. Kurzfristiger Optimismus oder gar Euphemismus werden in der Gesamtberechnung berücksichtig, aber sie drehen dadurch nicht sofort den mittelfristigen Trend. Kurz: Die Werte werden gemittelt. Denn: Der Markt zickt kurzfristig, aber er hat mittelfristig eine klare Tendenz.
Berechnung der EUROPROGAS
Aus den Ergebnissen der Lagebeurteilung und der Zukunftserwartung ermittelt die EUROPROGAS jene zwei Uhren. Eine Uhr davon zeigt die Aktuelle Lage an. Dieser Wert ist einfach zu berechnen. Die andere Uhr zeigt die Zukunft an. Jener Wert ist natürlich spekulativ und somit fehlerträchtiger. Die Zukunft ist nur hinreichend aber nicht notwendig erklärbar.
Die Prognose
Abhängig von der Situation und der Lage hat sich daher die EUROPROGAS dazu entschlossen, jeden Monat anzugeben, wie weit der Wert in die Zukunft zeigt. Denn: Es hängt von der Geschwindigkeit des Markts ab. Ist der Markt schnell und volatil, dann erreicht die Uhr ganze 6 Monate als Zukunftsprognose. Erreicht der Markt aber eine langsamere Geschwindigkeit, dann können die Werte bis hin zu circa 15 Monate in die Zukunft reichen. Wie weiss die EUROPROGAS das? Das kann man nicht berechnen, das begründet sich auf reine Empirie.
Der letzte Satz gehört Yoda
Am Ende wollen wir den Chefprognostiker der zukünftigen Welt nicht vergessen. Denn der weise Meister Yoda sagte schon:
„Difficult to see. Always in motion the future is.“
Anders gesagt: „Alle Angaben sind wie immer ohne Gewähr“
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