Der geschichtliche Kontext erklärt nur den Grund für die Struktur der Parteien. Sie erklärt aber nicht, warum die etablierten Parteien immer noch daran festhalten. Denn: Es gibt ein Alternativ-modell. Noch werden sie eher als Kuriosum belächelt, aber bei den jungen Wähler gewinnen sie immer mehr an Zustimmung: Die Piratenpartei. Ihr Versprechen ist nicht nur die einer neuen Partei sondern auch der Vorschlag für neue Strukturen und Modelle. Zum Beispiel mit Liquid Democracy.
Alternative des 21. Jahrhunderts
Im Kern als Partei für Freiheiten im Internet etc. gegründet bewegt sich diese Partei darauf zu, ein komplettes Paket für die Politik anbieten zu wollen. Und da aktuell die Mehrheit der Parteimitglieder und auch Sympathisanten Menschen aus dem Netz sind, will diese Partei sich auf dieses elektronische Medium schnell und Basisdemokratisch organisieren. Wobei das Wort basisdemokratisch in diesem Zusammenhang arg zu hausbackend wirkt.
Es geht vielmehr darum, mehr Freiheit in einzelnen Entscheidungen zu haben. Mehr freie Entscheidung für jeden. Das Modell ganz einfach beschrieben: Im heutigen alten Modell stimmen Bürger alle 4 Jahre ab für eine Partei und als Mitglied einer Partei muss man darauf hoffen, dass ein längstens gewählter Delegierte für einen Parteitag altersschwach und durch einen jüngeren Menschen ersetzt wird.
Es gibt Hoffnung
Hemmnis durch Delegierte und die Abstimmung über eine Partei statt über Teile der Politik bilden die heutige Grundlage. In Liquid Democracy gibt der Bürger zu jeder Entscheidung seine Stimme ab. Er kann aber für eine Entscheidung auch einen Delegierten bestimmen. Er hat auch die Möglichkeit, seine Stimme für einen Zeitraum ganz einem Delegierten – das wäre dann das herkömmliche Modell. Eine für eine Entscheidung mögliche Gruppenbildung unabhängig von Parteien ist so einfach möglich.
Aber noch sind wir nicht in der Zukunft. Noch leben wir von den Wahlversprechungen und deren schnellen Todesfällen kurz nach ihrer Wahl. Wie sie bei den etablierten Parteien strukturell entstehen können haben wir jetzt erfahren. Was eine mögliche Alternative zur Struktur der Parteien wäre haben wir auch kennengelernt. Doch noch haben wir nicht die ganze Wahrheit der Versprechen kennengelernt: Das Produkt, Das Marketing, die Verpackung. Die als Euphemismus getarnte Lüge.
Und am Ende: Was passiert in der Wahlnacht? Was geschieht, wenn die Verlobte “Promissum“ verstoßen und verraten wird und anschließend am nächsten Sklavenmarkt für eine Hand voll Euro verkauft wird?
Die Fortsetzung folgt…
Kommentar hinterlassen
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.