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Das Ghetto wird bereitet

Club of PoliticsZwei Gruppen unserer Gesellschaft drohen an der Küste eben jener Gesellschaft zu zerschellen. Da sie die schwächsten Glieder der Gesellschaft bilden, haben sie keine Lobby und werden so in der politischen Diskussion zerquetscht wie lästige Fliegen.

Hetzen und darüber schimpfen ist wieder in Mode. Das kann in der Zukunft weitreichende Folgen haben.

Die deutsche Gesellschaft gerät zunehmend in die Gefahr in den nächsten 10 bis 20 Jahren in eine Ghetto-Entwicklung hineinzulaufen, die zu einem gefährlichen Pulverfass und zu einer Zerreißprobe der Gesellschaft führen wird.

Zum einen gelingt die Integration mancher ausländischer Mitbürger nicht. Daran sind beide Seiten Schuld, einseitige Schuldzuweisung sind fehl am Platze. Dies gilt auf beiden Seiten. Es geht hier weder um weiche noch harte Linien. Es geht darum, das Problem an der entscheidenden Position zu analysieren und zu lösen. Dazu später mehr. Auf jeden Fall ist eine Gruppe am schlimmsten betroffen: Die Kinder. Werden sie nicht integriert, ist der Teufelskreislauf perfekt.

Die große Masse der Unschuldigen

Zum anderen gibt es da die Schar an Mitbürgern, die durch ohne oder ohne großes Eigenverschulden in den Hartz-IV Bereich fällt. Ein Bereich, aus dem man so einfach nicht herauskommt. Kaum einer mag sich dazurechnen. Das Image ist viel zu sehr von der Gesellschaft vorgeprägt. Alkoholiker, die Kinder und Ehefrauen verprügeln, Mütter die in den Kinderwagen hineinaschen, laute krakelnde Menschen, welche die eigene Muttersprache nur über eine Mischung aus Dialekt und fehlender Grammatik gelernt haben.

Macht der Vorurteile und der Medienbotschaft

Das sind die Vorurteile. Eine kleine Minderheit mag ja dieses Profil erfüllen. Aber der Großteil ist ohne Selbstverschulden in den Hartz IV Bereich abgerutscht. Es ist zu billig, diesen Menschen fehlende Flexibilität vorzuwerfen. Oftmals sind sie dem Ruf der Wirtschaft gefolgt. Und wurden dann stehen gelassen. Erst wird der Mensch als Arbeitskraft in einem Wirtschaftsbereich gerufen und wenn er nicht mehr benötigt wird, dann soll er zusehen, wo er bleibt. Der Liberalismus in seiner urreinsten und völlig missverstandenen Form werde es schon richten. Es ist typisch für uns: Wir unterstützen keine Menschen, die in unserer Nähe schwach sind. Das könnte die eigene Stellung schwächen. Das Urtier.

Regierung als Verwaltung ohne Verantwortung

Verantwortung wird hier nicht übernommen. Regierung und gerade auch die heimische Wirtschaft sind allein schon moralisch verantwortlich, den heimatlichen Markt zu unterstützen. Was die Politik liefert ist Flickschusterei: Bildungsgutscheine. Kindergärten und Kitas mit schlecht geschultem oder schlecht ausgebildetem Personal, das seine eigenen Depressionen durchleben muss. Elternzeit als Opfer einer verwöhnten Gleichschaltungsdiskussion. Es werden nicht Probleme analysiert und gelöst. Es werden Probleme durch ad-hoc Aktionen geschönt und damit Fragen unterdrückt.

Wer dann noch diese Probleme mit dem Argument der Globalisierung einschränkt, der darf dann auch nicht die Vorteile Deutschlands für sich in Anspruch nehmen. Also auch nicht unter der Flagge Made in Germany oder Company of Germany fahren. Wer in Billigländern produziert, soll auch deren Billigflaggen hissen. Denn es ist die Gesellschaft als solches, die ein Anrecht auf ein Copyright hat.

Die Qualität der Menschen

Deutsche Arbeiter sorgen immer wieder für hohe Qualität. Darum ist Made in Germany so beliebt. Als Volkswagen in den 70ern/80ern in den USA seine Autos produzierte, wollte der amerikanische Kunde explizit in Deutschland produzierte Autos haben. Ein Grund, warum damals die Werke in den USA größtenteils wieder geschlossen wurden.

Es ist also nicht der Firmenname, sondern der Arbeiter und Angestellte unserer Gesellschaft, der den Unterschied ausmacht. Eines dürfen Politik und Wirtschaft nicht vergessen: Eine Gesellschaft existiert nur als Team. Doch gerade dort herrscht Not. Egal wen man da nun aus der Gesellschaft als Beispiel heraussucht. Eine Gruppe trifft es am schlimmsten: Die Kinder. Bekommen sie nicht die Möglichkeit einer späteren Chance, ist der Teufelskreislauf perfekt. Mit ihnen steht und fällt die Gesundheit einer Gesellschaft. Sie sind der Kern. Wer diese Kinder an den Rand drängt, der bereitet das zukünftige Ghetto vor.

Wen kümmern die Kinder im eigenen Land

Inzwischen dürfte der letzte Leser bemerkt haben, dass eine Gruppe besonders im Augenmerk dieses Beitrags steht: Die Kinder. Wir können alle miteinander streiten. Hartz-IV Empfänger, Ausländer, Nicht-Arbeitslose, Politiker, Blonde, Schwarze, Weise, Krumme, Gerade, Linke, Rechte. Wir dürfen aber nie vergessen, dass es im Kern darum geht, den Kindern eine Möglichkeit zu geben, später eine Chance zu haben. Die aktuellen Diskussionen aber drehen sich wie immer um Rechthaberei und gebären ad-hoc Reaktionen zur politischen Beruhigung der Medienlage.

Keine Lobby, keine Kekse

So sind die Erwachsenen: Es geht nicht um die Lösung, es geht darum Recht zu haben und Einschaltquoten zu gewinnen. Was wir dabei nicht merken: Nebenbei stehen die betroffenen Kindern und hören der Diskussion zu. Sie können nicht filtern und noch nicht vollständig bewerten. Sie fühlen sich in dieser Diskussion herabgesetzt. Am Ende ist es wie oft bei Scheidungskinder: Sie fühlen sich schuldig, obwohl gerade sie überhaupt keine Schuld trifft. Aber das ist typisch für die Erwachsenen des 20. und 21. Jahrhundert: Gefangen in anerzogenen und selbst gezwungenen Egoismen schafft es heute kaum noch ein Menschen, die Augen zu öffnen und Weitsicht zu gewinnen. Wer will da noch Augen für Kinder haben.

So aber haben diese Kinder unserer Gesellschaft das Gefühl, Menschen zweiten oder dritten Grades zu sein. Jeder kennt das: Was bei Erwachsenen ein kleiner Streit oder eine blöde Diskussion ist, kann für Kinder in deren Lupenaugen eine weitaus größere Wirkung haben. Ein Beispiel sei dazu angeführt: Lassen sich die Eltern scheiden, kann es bei den kleinen Kindern dazu führen, das sie Schuldgefühle entwickeln. Sie verstehen noch nicht, warum was passiert. Es gibt Streit. Eventuell ab und zu über das Kind. Und schon reflektiert das kleine Wesen den Schuldfokus auf sich.

In der Konsumgesellschaft gibt es wenig Romantik

In den armen Gesellschaftsbereichen wie den Hartz IV Empfängern hat das Kind kaum eine Möglichkeit, sich zu entfalten. Heute ist klar: Das meiste, was Kinder mit anderen Kindern verbindet, kostet Geld. Seien wir doch einfach mal ganz ehrlich und legen den Mantel der naiven Scheinheiligkeit beiseite: Ohne Geld kann man heute kein Leben führen. Die Preise sind derart gestiegen, dass jede Kleinigkeit Geld kostet. Selbst Kinderspielplätze sind eine lästige Institution einer Gemeinde. Wer will heute noch basteln, wenn die Werkzeuge dazu nicht billig sind. Die Romantik der Wäscheklammerfiguren ist ein Teil des gedanklichen Museums.

Wir kommen der Lösung näher, denn die Fortsetzung folgt:

Preisspirale der ewigen Steigerung

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