Die FDP befindet sich nach den Wahlen in Schleswig-Holstein in eine Art kollektiven Jubelrausch. Die Partei wurde nahe halbiert, aber dank Spitzenkandidat Kubicki über 8 Prozent gehalten.
Ähnliches kündigt sich in NRW an: Dank Lindner könnte die FDP die 5 Prozenthürde knacken. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch.
Bundesweit bleibt der Wert der Sonntagsfrage für die FDP knapp 3 Prozent. Und trotzdem wertet der FDP-Bundeschef Rösler den Sieg im Norden für sich.
Klar ist: Das Ergebnis in Schleswig-Holstein ist ein klares Ergebnis für Wolfgang Kubicki. Hier hat der Kopf einer Partei das Schlimmste verhindert. Gleichzeitig gab es auch die ersten Leihstimmen von der CDU, um das Schwarz-gelbe Bündnis fortsetzen zu können. Insgesamt betrachtet ist also nirgends ein Rösler-Faktor zu finden. Im Gegenteil: Die kurz vor den Wahlen in der Presse lancierte Meldung, Rösler würde nach den Wahlen im Norden und in NRW vom Thron gestürzt werden, beflügelte wahrscheinlich eher das Ergebnis der FDP.
Für eine langfristige Prognose muss man weitere Wahlen abwarten. Aber eines kann man jetzt schon erkennen: Je mehr die Rösler-Problematik öffentlich diskutiert wird, umso eher scheint ein Comeback der FDP möglich zu sein. Gerade weil inzwischen manche FDP-Mitglieder gerne bereit sind, öffentlich in den Medien aber ohne Nennung von Namen nach einem Königsmörder zu suchen. So beginnt oft das Ausloten der Möglichkeiten und das Testen der Reaktionen. Die Reaktionen scheinen aktuell positiv zu sein, das könnte Röslers langsames Ende einleiten.
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