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Volk will keinen Rauch mehr!

Die Volksentscheidung in Bayern ist beendet, mit überraschend klarem Ergebnis (61%) hat sich das Volk in Bayern für ein deutliches und strenges Rauchverbot in allen öffentlichen Lokalitäten ausgesprochen. Dort wo die Politiker von CSU und FDP nicht in der Lage waren, eine eindeutige Regelung durchzusetzen, musste das Volk die Arbeit machen. Selbst die Tabaklobby hatte mit Sponsorengeld versucht, die Maschine der Verbotsgegner zu schmieren und zu unterstützten. Doch auch das ist am Ende verpufft. Das Volk hatte die Diskussion einfach satt. Und dafür gebührt dem bayrischen Wähler Respekt und Dank!

Als ehemaliger Raucher kann ich die Raucher natürlich sehr gut verstehen. Als Raucher kann man nicht mit dem rauchen aufhören, solange man denkt, dass man auf etwas verzichten müsse. „Warum soll ich darauf verzichten? Es gibt schlimmeres!“ Dass dabei das Nikotin als leichtes Nervengift eher das geringere Problem ist, fällt in der Diskussion nicht auf. Es sind die Brandrückstände in der einzuatmenden Russluft und dazu noch das stetige Anreichern des Blutes mit Kohlenmonoxid. Es ist so, als wenn der Mensch Freude hätte, ständig am Auspuff eines Autos hinterher zu schnüffeln.

Selber weiß ich um die Qualen der Leidensgenossen und rufe Ihnen zu: Ich habe es selber nicht geglaubt, aber es ist einfacher als Sie denken. Und nachher werden Sie ein interessantes Erlebnis haben: Wenn Sie damit aufgehört haben, stellen Sie sich nach kurzer Zeit die Frage, warum Sie den eigenen Körper über so viele Jahre permanent mit diesen Giften gefoltert haben. Wenn der Körper Stück für Stück Ihnen zeigt, was an angenehmen Eigenschaften Sie nicht mehr kannten, weil das Kohlenmonoxid in Ihrem Blut es stetig unterdrückt. Dann werden Sie auf diese Gesundtheit nicht noch einmal verzichten wollen. Es geht darum, auch wieder bewusster zu leben und zu erleben.

Aus diesen Gründen ist das Rauchverbot sehr wichtig. Rauchen steht mitten in der öffentlichen Gesellschaft und lockt nach wie vor die Kinder und Jugendlichen an, dem Beispiel der Erwachsenen zu folgen. Sie können nicht selbst entscheiden, sie ahmen die Erwachsenen instinktiv nach. Darum denken Sie auch an die hohe Zahl rauchender Jugendlicher von rauchenden Eltern. Dort ist es neben der Nachahmung auch die Situation, diese Kinder  dem Gift auszusetzen. Draussen rauchen reicht nicht, wenn Mutti oder Vati nachher nach kaltem Rauch stinken.

Bei diesem Verbot geht es nicht primär darum, den rauchenden Erwachsenden etwas zu verbieten. Es geht zum einen darum, dass die nichtrauchende Mehrheit sich nicht mehr dem Gift aussetzen muss. Und zum anderen – der wichtigste Grund überhaupt: Nur mit dieser Art der Handlung schaffen wir es gemeinsam, dass die Zahl der rauchenden Neueinsteiger bei Kindern und Jugendlichen zurückgeht und irgendwann einmal bei Null sein wird.

Darum geht es einzig und allein. Es geht um die Zukunft und darum, dass die jungen Menschen unter uns eine Chance haben, ohne dieses kleine Auspuffrohr auszukommen. Der rauchende Erwachsene schimpft über den Verlust seiner Freiheit. Doch indem er raucht, beraubt er der Zukunft unserer Gesellschaft – den Kindern – die Chance, ohne diese Droge aufzuwachsen. Er raubt diesen Kindern die Freiheit, sich überhaupt für ein gesundes Leben entscheiden zu können.

Am Schluss möchte ich daran erinnern, dass Skepsis nicht angebracht ist. Wer meint, das könne man so nicht umsetzen, der denke an den Beginn der Debatte. Damals durfte man überall rauchen und jeder war überzeugt, selbst ein eingeschränktes Rauchverbot hätte keine Chance. Die Gesellschaft hat gezeigt, dass es geht. Und das Volk hat nun entschieden, dass es mehr will:

Es will die Freiheit – für sich und für unsere Kinder.

Gratulation bayrisches Volk, Respekt!

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