Die SPD erholte sich und konnte das Lager der stimmmüden SPD-Wähler zumindest teilweise aktivieren. Denn fast 60 Prozent aller neuen Stimmen kamen aus diesem Lager.
Über 20 Prozent an neuen Wählern kamen von der CDU und dürften frühere SPD-Wähler gewesen sein. Weitere 20 Prozent kamen von den Linken und der FDP. Man darf nicht vergessen: Diese Menschen haben zuletzt 2008 entschieden.
Auf der Verlustseite hatte die SPD deutlich weniger zu verzeichnen. Aber: Über 90 Prozent der Verluste gingen an das grüne Lager. Der Rest wurde Piraten.
Dass die SPD derart stark von den Nichtwählern profitiert zeigt wieder einmal, dass die SPD ein größeres Potential hat, als es bei den Ergebnissen der Umfragen immer wieder herauskommt. SPD-Wähler neigen eher zur Trägheit und zur Nichtwahl. Immer dann, wenn die SPD ihre Nichtwähler mobilisiert, dann steht sie weit oben auf dem Podest oder gewinnt sogar die Wahl.
Doch auf der anderen Seite muss die SPD Obacht geben, nicht zu viele Wähler an die Grünen zu verlieren. Denn die Grünen sind keine Linke Partei mehr. Auch wenn das aktuelle Programm wieder linke Tendenzen hat, die Grünen lagern immer mehr Menschen aus der Mitte oder aus dem Unionslager an. Wer als soziale Partei dorthin Wähler verliert, muss genau Obacht auf das Programm geben.
Doch am Ende muss auch ein Peer Steinbrück erwähnt sein: Dass die SPD in Niedersachen am Ende gewinnen konnte, hat die SPD mit Sicherheit nicht Peer Steinbrück zu verdanken.
Peer Steinbrücks Aussagen waren Gift für den Wahlkampf der eigenen Partei. Er muss jetzt schnell umschalten und lernen, als Spitzenkandidat nicht der Oberhäuptling zu sein, sondern der Kopf eines Teams. Steinbrück muss nun die Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Er sollte damit nicht allzu lange warten.
Kommentar hinterlassen
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.