Wir fassen das bisher Gesagte zusammen: Unternehmen stellen Produkte her und verkaufen diese, um Geld für die Bezahlung der Kosten und für die Rendite zu erwirtschaften.
Arbeitnehmer stellen im Auftrage der Unternehmer diese Produkte her und werden entsprechend entlohnt.
Wollen beide in die Zukunft investieren, dann benötigen sie häufig mehr Geld, als sie kurzfristig durch das tägliche Geschäft erwirtschaften. Denn: Wer heute nicht investiert, kann morgen von der Konkurrenz überholt werden.
Die Geldleiher
Zur Lösung dieses Dilemmas wird ein dritter Partner benötigt: Die Finanzwirtschaft, die Geld zu Zinsen leihen kann. Die Zinsen richten sich dabei nach dem Risiko. Die Theorie: Je höher das Risiko, desto höher der mögliche Kreditausfall. Wer höheres Risiko geht, der will eine höhere Rendite. Denn: Je höher das Risiko, umso knapper ist das Angebot an Kreditgebern. Angebot und Nachfrage regulieren auch hier den Preis.
Bis hier sollte das Thema allen Menschen bekannt sein. Es ist die makroökonomische Betrachtung einer Marktwirtschaft einer liberalen kapitalistischen Gesellschaft. Es ist der aktuelle Aufbau der Volkswirtschaften in den meisten Ländern dieser Welt.
Der tripolare Markt
Aus dieser Definition folgt, dass alle drei Komponenten dieses tripolaren Marktes (Unternehmen, Konsument, Finanzwirtschaft) über die Risikokomponente voneinander abhängig sind. Geht es einem Unternehmen gut, dann benötigt es ausreichend Angestellte, die das Unternehmen entsprechend belohnen muss.
Der notwendige Binnenmarkt
Man vergesse nicht: Diese Angestellten sind gleichzeitig Konsumenten, die wiederum ausreichend Geld benötigen, um diese Produkte kaufen zu können. Und: Ein gesunder Markt lebt nicht nur vom Export allein, sondern lebt auch von einer Nachfrage im Binnenmarkt. Nur in einem gesunden Binnenmarkt können ausreichend gut ausgebildete Konsumenten – also zukünftige Arbeitnehmer – und auch Unternehmer für die Zukunft entstehen.
Kaufen nicht genügend Konsumenten diese Produkte, dann verschlechtert sich die Lage der Unternehmen und es werden weniger Angestellte benötigen. In diesem Falle steigt auch das Risiko für Kredite und ein Unternehmen muss bei einer Bank höhere Zinsen für Kredite zahlen. Wird die Lage sehr schlecht, dann werden Kredite von Banken verweigert.
Niedrige Entlohnung
Gleiches gilt für die Sicht der Konsumenten: Bekommen sie keine ausreichende Entlohnung, dann können sie die Produkte nicht ausreichend erwerben. Dann erhöht sich auch deren Risiko und Banken erheben höhere Zinsen, wenn sie ihnen Geld leihen wollen. Ist ihre Entlohnung hingegen hoch, dann werden sie konsumfreudig und auch die Banken locken mit besseren Konditionen. Denn der höhere Lohn verspricht ein niedrigeres Risiko.
Kapitale Versorgung: Der Gelddrucker
Die Banken haben dabei die Aufgabe, diesen Markt mit ausreichend Kapital zu versorgen. Wenn sie gute risikoarme Kredite vergeben wollen, dann müssen sie dafür sorgen, den Markt ausreichend mit Kapital zu versorgen, damit die Unternehmen und die Konsumenten erfolgreich investieren können. Sprich: Die Unternehmen bieten in der Zukunft gefragtere Produkte an und die Konsumenten erwerben Produkte, die sie sich langfristige leisten können. Versiegt der Geldregen und die Banken schauen tatenlos zu, dann können Kredite platzen und die Anzahl an potentiell risikoarmen Kunden nimmt ab. Der Kreislauf des Marktes kommt zum Erliegen. Dann ist ein weiterer Partner notwendig: Der Geldrucker.
Ausgleich der Notenbanken
Da das ganze Geld nicht aus dem Nichts entstehen kann, gibt es die Notenbanken. Sie stellen die Währung ausreichend zur Verfügung. Verknapp sich das Geld auf dem Markt, dann leihen sie den Banken viel neues Geld zu niedrigen Zinsen. Im anderen Fall würden sie weniger Geld zu höheren Zinsen leihen. Den Notenbanken kommt dabei allein die Wächterfunktion des Markts zu. Zum einen reagieren sie auf die Situation des Marktes und zum anderen müssen sie vorausschauend die Kapitalisierung des Marktes betrachten.
Fortsetzung folgt:
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