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SPD weiter im Plus

Club of PoliticsDie SPD (28,6 %) befindet sich seit Mai 2011 im Aufwärtstrend und hat im Oktober den mittelfristigen Negativtrend durchbrochen. Der nächste Widerstand steht kurz bevor:

Die 29%-Linie gilt als wichtiger Gradmesser für die Bestätigung des Trends. Wird diese Hürde genommen, dann haben die Sozialdemokraten wieder genug Fahrtwind für die Wahlen 2013 aufgenommen.

Die SPD bietet sich aktuell als die Alternative zur Union, zu den Grünen und zu den Linken an.

Die Linken spüren den Druck der SPD durch langfristige Verluste. Die Grünen verlieren ihre Stammthemen und so kehrt der eine oder andere zu den Sozialthemen der SPD zurück. Das Soziale ist kein Thema der Grünen. Da außerdem die Regierung an der FDP zu zerfallen droht, zeigt sich SPD-Chef Gabriel staatsmännisch und bietet Merkel an, im Falle eines Auseinanderbrechens der Regierung eine Koalition zwischen SPD und Union zu schmieden.

Gelänge dies, dann wären damit zwei Aspekte thematisiert: Die SPD könnte bis zu den Wahlen eine Art Regierungsbonus erringen und die Aufmerksamkeit erhöhen. Außerdem könnte die SPD den Grünen klar signalisieren, dass man zur Not auch ohne die Grünen an die Macht kommen kann.

Doch wer Kanzler werden soll ist unklar. Bei einer Koalition mit der Union gäbe es keinen SPD-Kanzler. Auch wenn sich Gabriel in solch einer Situation immerhin als Vize-Kanzler sieht. Die Partei benötigt mehr Stimmen als die Union aus CDU und CSU, um den Kanzler zu stellen. Das ginge wohl nicht ohne die Grünen.

Aber auch bei einer Koalition mit den Grünen ist in der SPD unklar, wer die Kanzlerschaft erringt. Gabriel könnte als Partei-Chef die Rolle für sich in Anspruch nehmen. Mit Nahles als linke Lagerführerin wäre er wählbar. Man darf nicht vergessen: Gabriel übernahm die SPD, als sie nach der letzten Wahl am Boden lag. Den langen Aufstieg seit 2009 kann er auf sein Konto verbuchen.

Steinmeier selber rechnet sich auch etwas aus. Er ist aktuell nicht unbeliebt beim Volk. Doch Steinermeier steht auch für Hartz IV und für das Scheitern der SPD in der großen Koalition. Daran könnte man ihn wieder erinnern. Steinmeiers Gesicht steht viel zu sehr für die alte SPD eines Gerhard Schröders.

Steinbrück wäre die Alternative des rechten sozialliberalen Flügels. Er wird sogar von Alt-Kanzler Schmidt unterstützt. Doch auch Steinbrück steht für Hartz IV und für die Niederlage in der großen Koalition. Da hilft auch nicht die Unterstützung eines alten ex-Kanzlers.

So bleibt diese Frage offen und darf getrost bis 2013 weiter diskutiert werden. Man hat aktuell drei Kandidaten. Der eine oder andere wird bis Ende 2012 sicherlich noch über eine Affäre stolpern.

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