Man denkt, dass sich alle wichtigen Stimmen zur Finanzkrise gemeldet haben und durch die Rettung Griechenlands wieder etwas Ruhe und Vernunft einkehrt, da meldet sich eine weitere Stimme mit neuen Geldforderungen zu Worte.
Der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Angel Gurria nahm kein Blatt vor dem Mund. Er kritisierte die europäischen Staaten ob des angeblich zu kleinen Rettungsschirms und verlangt noch mehr Geld. Es sei zur Abschreckung von Spekulanten gedacht. Das ist entweder nur frech oder unglaubliche Ironie.
Immerhin, der gesamte Schutzbetrag wächst durch den zeitweisen Parallelbetrieb der Schirme ESFS (European System of Financial Supervision) und ESM (Europäische Stabilitäts-Mechanismus) auf circa 750 Milliarden Euro an. Das sei ihm nicht genug. Es müssen mindestens 1 Billionen Euro sein.
Mutter aller Brandmauern
Erst dann hätte man die Mutter aller Brandmauern. Seine Begründung dazu spricht für sich: Das Geld werde nicht gebraucht, aber man müsse dem Markt mehr Geld zeigen, als eigentlich gebraucht werde. Wenn der Markt 50 Euro will, dann musst du ihm 100 Euro anbieten. Nur so vertraut der Markt dir und fühlt sich sicher. Die Mauer müsse „stark genug, breit genug, tief genug, hoch genug, einfach groß.
Hintergrund der ursprünglichen Schirmhöhe
Diese Forderung ist absurd und wirtschaftlich völliger Humbug. Es kann eigentlich nur die Finanzbranche sein, die seine Forderungen unterstützt. Die europäischen Staaten haben sich zu einer Größe des Schirms vor allem auf Grund der Problematik in Griechenland geeinigt. Mit dem Hintergrund einer möglichen Insolvenz Hellas. Die Insolvenz ist ausgefallen.
Beruhigung der Anleihemarkts
Natürlich: Auch Staaten wie Spanien, Portugal und Italien sind noch lange nicht im sicheren Hafen. Doch diese Staaten bekommen längstens wieder günstige Gelder im Markt, ohne dass der Schirm vergrößert werden muss. Es kann daher nur die Gier der Finanzbranche sein, die über Herrn Gurria spricht: Erst hatte man die Staaten dazu gebracht, Banken mit Steuergeldern zu retten. Dann hatte man zur Rettung der Banken und Spekulanten einen riesigen Schirm um europäische Staaten gespannt.
Ein Wachsen der risikolosen Gier
Die Spekulanten wurden mit anderen Worten rundum versorgt, während andere Unternehmen und auch Bürger mit der Existenz kämpfen und um Geld betteln müssen. Die Finanzbranche ist daher extrem verwöhnt und fühlt nun nach, wie weit die europäischen Staaten noch gehen werden. Wie viel sie noch geben werden.
Die Situation ist klar: Der Schirm ist ausreichend gross genug. Da mag es die Schätzungen von Experten geben, der Schirm möge auf 1700 Milliarden wachsen. Das zeugt nur von der bereits zurückgekehrten Gier der Spekulanten. Man will mehr von der Spekulation ohne Risiken. Mehr Geld vom Steuerzahler, der sich dagegen nicht wehren kann.
Fortsetzung folgt in:
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