Noch herrscht Optimismus an den Geldmärkten. Immer wieder pumpen die Notenbanken aus USA, China, in Europa und in Japan billiges Geld in den Markt. Gerade in Europa werden immer mehr Staatsanleihen von Staaten verkauft, die vor kurzem noch als Krisenfall bewertet wurden. Börsenindizes wie DAX und Dow Jones feiern ein Rekordhoch nach dem anderen.
Doch die Stimmung trübt. In China rumort es, der chinesische Einkaufsindex fällt unter die Wachstumsmarke. Dabei benötigt China für seinen aufgeblasenen Markt mindesten 10 Prozent jährliches Wachstum, um am Ende die schwarze Null zu schaffen. Das wiederum bringt die japanische Wirtschaft in Bedrängnis. Denn man ist von den Geschäften mit dem Riesen sehr abhängig. Die Börse in Tokyo stürzte daher ab, obwohl die japanische Notenbank erst kürzlich den Markt mit billigstem Geld versorgt hatte. Das allerdings tut Japan schon seit fast 30 Jahren. Fast 30 Jahre lang lebt Japan nun mit tiefsten Zinsen und kommt nicht aus der Depression heraus.
In Europa sieht es nicht besser aus: Das Musterland Deutschland stottert. Die prognostizierten Gewinne der Automobilunternehmen sehen nicht gut aus. Denn wenn dem Konsumenten aus Ost und West das Geld fehlt, billigste Kredite nicht als Kaufanreiz wirken und auch Preissenkungen keine Wirkung mehr haben, dann muss der Automobilverkauf unweigerlich sinken.
Wenn aber Deutschland als einzig übriggebliebener europäischer Wirtschaftsmotor sich verschnupft, dann wird sich im restlichen Europa die Grippe ausbreiten. Weitere Milliarden für Rettungsschirme werden schwer möglich sein. Überhaupt lebt Europa in der Schizophrenie von Billionen schweren Anleihekäufen auf der einen und Zwangssparprogrammen von verschuldeten Staaten auf der anderen Seite.
Unterbricht der Kreislauf, dann können die Schuldenstaaten aus Südeuropa nicht weiter mit frischem Geld versorgt werden. Dann wird der Sparzwang dieser Staaten die Luft noch dünner werden lassen. Wenn dann auch noch der Anleihemarkt erneut ins Stocken gerät, dann ist der Teufelskreislauf perfekt. Man darf nicht vergessen: Sämtliche europäische Rettungsprogramme sind zwar langfristig angelegt aber nicht auf eine erneute Wirtschaftskrise ausgelegt.
Wir richten nun den Blick richtet auf die USA: Präsident und Senat blockieren sich seit langem gegenseitig. Die Folgen sind bekannt: Die automatischen Sparprogramme sind seit Anfang 2013 in Kraft getreten. Noch hat die Börse diese nicht bemerkt und eingepreist. Doch die Zeitbomben des Sparprogrammes zünden jeden Monat neu. Sie treffen zunehmend die eh schon gebeutelte Mehrheit der Armen. Beispiel: Wer in den USA zum Arzt geht, der muss viel Geld mitbringen. Ohne Cash gibt es keine Behandlung.
Die Wirtschaft in den USA befindet sich weiterhin auf Talfahrt. Kaum ein US-Unternehmen produziert im eigenen Land, dank Steueroasen werden viele Gewinne in steuerfreundliche Gebiete verlegt. Da mag ein Apple-Chef genügend Bonus einstreichen, die iPhones aber werden in anderen Ländern produziert. Die Aussichten der USA kann man nochmals absenken, wenn man an den Hauptgläubiger der USA denkt: Die kommunistischen Volksrepublik China.
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