Die Mitgliederstruktur der Union kommt von allen Parteien dem Ausgleich am nächsten. 35 Prozent der Arbeiter und Angestellten folgen 34 Prozent der Selbstständigen und Freiberufler und 31 Prozent der Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst. Alle drei Berufsgruppen sind damit nahezu gleich vertreten.
Diese Verteilung ist ein Unikat zu der Verteilung der anderen Parteien. Unabhängig von der Struktur der Gesellschaft sind alle drei Bereiche nahezu gleich aufgestellt. Das könnte die politische Aktivität der Gruppen wiederspiegeln. Dies mag auch den Erfolg der Union insgesamt erklären: Es gibt keine klare Mehrheit einer Gruppe und somit zieht auch kein ideologisches Image.
Betrachtet man alle Parteien zusammen, dann bildet die Union in wahrsten Sinne des Wortes die Mitte der politisch aktiven Menschen der Gesellschaft. Das bildet die Gesellschaft nicht 1:1 ab, aber das ist auf Grund der politischen Aktivität der Berufsgruppen auch nicht zu erwarten. Beispiel: Es gibt in der gesellschaftlichen Struktur insgesamt 72 Prozent Arbeiter und Angestellte. Das ist die klare Mehrheit. Doch in Parteien politisch aktiv sind insgesamt im Schnitt nur 39 Prozent.
Fazit: Man darf erwarten, dass die Union auf Grund ihrer ausgeglichenen Mitgliederstruktur eine paritätische Politik für alle Berufsgruppen erreicht. Auch wenn zum Beispiel die Arbeiter und Angestellte in der Gesellschaft die deutliche Mehrheit bilden, so muss die Politik auch die anderen zwei Gruppen deutlich berücksichtigen. Das mag einst Kohls und heute Merkels zögerliche Politik erklären. Die Union muss die Waage über diese drei Gruppen halten, um alle Mitglieder in ein Boot zu holen.
Wie gesagt: Das ist eine Deutung auf Basis der Mitgliederstrukturen und ist keine Wertung der Politik.
Wie für alle Parteien gilt auch hier: Die Partei ist nicht für ihre Mitglieder verantwortlich.
(Quelle der Daten: Bundeszentrale für politische Bildung 2009 bis 2011)
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