Die Grünen sind auf dem ersten Blick ein Paradox: Obwohl einst als linke Protestpartei gestartet, kommen heute 45 Prozent der Mitglieder aus der Berufsgruppe der Beamten und Angestellte des öffentlichen Dienstes. Keine Partei hat einen höheren Wert. Nur die SPD kommt in vergleichbare Höhen.
Die Berufsgruppen der Arbeiter und Angestellten (30 Prozent) der Selbstständigen und Freiberufler (24 Prozent) sind im Vergleich dazu deutlich in der Minderheit. Damit geben die Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes in dieser Partei den Ton an.
Aus der einzigen Protestpartei ist – so darf man grob mutmaßen – eine Partei der Staatsdiener geworden. Manche Gegner bezeichnen diesen Strukturwechsel als spießbürgerlich. Konservativ und – wenn man ihr Programm betrachtet – eher aus der Einkommensgruppe der nicht so gut Verdiener. Aber immerhin: Beamte bekommen Pension.
Mit dieser Mitgliederstruktur wirkt das Image der grünen Partei nur bedingt innovativ, alternativ und grün. Man kann nur mutmaßen, ob jene Mitglieder die alten Alternativen aus der Partei verdrängt haben. Nun sagt man ja der mehrheitlichen Berufsgruppe der grünen Mitglieder auch nicht unbedingt nach, das sie flexibel seien und mit Medien wie das Internet gut umgehen könnten.
Fazit: Grüne Politik wird aus dem Staatsdienst geleitet. Selbst die Mitgliederstruktur der FDP verspricht vom Image her mehr Innovation und Flexibilität. Wie gesagt: Hier wird allein das Image betrachtet.
Wie für alle Parteien gilt auch hier: Die Partei ist nicht für ihre Mitglieder verantwortlich.
(Quelle der Daten: Bundeszentrale für politische Bildung 2009 bis 2011)
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