*** Aktuelle BTW21 Prognose (24.11.2024 07:45:31 CET): CDU/CSU 33.0, AFD 17.6, SPD 14.8, GRÜNE 11.6, SONSTIGE 6.4, FDP 3.8, LINKE 3.6 ... Klicken Sie auf den Text für weitere Details ... ***

FDP: Die Option der Ampel

Die Liberalen stehen nach wie vor unterhalb der 5 Prozenthürde. Doch ein Jahr vor den Wahlen liegen sie mit knapp unter 4 Prozent nicht sehr weit von der Hürde entfernt. Ein Erreichen von 5 Prozent oder mehr kann nicht ausgeschlossen werden.

Für potentielle Wähler der FDP ergibt sich mit der Kandidatur Peer Steinbrücks eine neue Option. Statt nur eine Fortsetzung einer lieblosen Ehe mit der Fraktion aus CDU und CSU vor Augen zu haben, sind für die Liberalen nun auch Überlegungen möglich, eventuell Teil einer Ampel-Koalition mit Rot und Grün zu werden.

In der FDP wird dies mit Sicherheit zu kontroversen Diskussionen führen. Mancher im oberen Dunstkreis der Partei will lieber Ende 2013 scheitern und dann die Parteiführung übernehmen, statt den Parteichef zu stürzen. Doch andere wiederum sehen die Gefahr einer solchen Niederlage für die gesamte Partei. Eines ist klar: Die FDP hat in ihrer Vergangenheit kaum eine Machtoption ausgeschlossen.

Steinbrück wurde früher nachgesagt, eher der FDP als den Grünen zugeneigt zu sein. Gegen Grün spricht er sich nun nicht aus, er erwähnt das Ziel Rot-Grün deutlich. Mit einer FDP im Bundestag wäre das Ziel Alleinregierung Rot-Grün kaum zu verwirklichen. Denn je höher die Zahl der kleinen Parteien im Bundestag wird, desto unwahrscheinlicher wäre eine Rot-Grüne Alleinregierung. Schafft es nur die FDP in den Bundestag, dann wäre Schwarz-Gelb bei einer starken Union leicht im Vorteil. Schafft es eine weitere der kleinen Parteien, dann kann sich die Gunst wieder zu Rot-Grün mit einem Junior-Partner drehen.

Die zukünftige Prognose wird daher zeigen, ob potentielle Wähler deswegen der FDP ihre Stimme geben, um eine Ampel zu realisieren. Werden daher Unionswähler der FDP Leihstimmen geben? Das erscheint auf dem ersten Blick unwahrscheinlich. Doch das ist es prinzipiell nicht. Denn Wähler sind heute deutlich flexibler als früher. Das Potential der Stammwähler ist heute deutlich kleiner geworden als in der Vergangenheit.

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