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Deutschlands Hilfe ist gefragt

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Es geht in erster Linie darum, Nachbarn und Partner zu helfen. Denn was wäre die Umkehrung? Deutschland exportierte 2011 Güter in Werte von 35 Milliarden Euro nach Spanien. 62 Milliarden Euro waren es nach Italien.

Das macht für 2011 allein ein Volumen von fast 100 Milliarden Euro, die bei einem Totalausfall dieser Staaten in Zukunft nicht mehr zu erwarten wären.

Nachbarschaft stärken

Würden wir diesen Staaten nicht mehr helfen, dann wäre die deutsche Wirtschaft sehr stark davon beeinflusst. Kurz gesagt: Es würde uns wirtschaftlich sehr schlecht gehen und eine stark anwachsenden Arbeitslosigkeit würde drohen. Wer will das verantworten? Man helfe sowohl Spanien als auch Italien nicht, weil das deutsche Volk dagegen aufgehetzt wurde und dann erzähle man dem Volk, dass es den Job verlieren würde.

Folge schwacher Nachbarschaft

Des Weiteren würden qualifizierte Arbeitskräfte aus diesen Ländern auf den deutschen Markt drängen. Das erlaubt die Partnerschaft im Sinne der EU-Verträge und ist die logische Folge der Verarmung in den Ländern. Qualifizierte Menschen bereit zu einem günstigen Lohn würden in Konkurrenz treten zu deutschen Arbeitern, die nun um einen guten Lohn fürchten müssten. Wer also vorher diesen Ländern nicht helfen wollte, der wird nun auf Grund dieser Starrsinnigkeit um seinen Job fürchten müssen.

Niemand darf vergessen: Das Wirtschaftssystem ist ein Konstrukt von voneinander abhängigen Systemen und Ländern. Es geht uns sehr wohl etwas an, wenn es unseren Nachbarn nicht gut geht. Wir leben davon, dass es sie gibt und dass es ihnen gut geht. Der Kapitalismus existiert nur, wenn die Partner voneinander leben.

Gemeinsame Wirtschaft bindet

Das ist Teil einer Doktrin aus den 80ern: Damit Ländern nicht wie früher kriegerisch aufeinander losgehen treten sie in wirtschaftliche Abhängigkeit. Das bedingt aber laut der Theorie der Marktwirtschaft, dass man Partnern hilft. Zum einen, um ihnen zu helfen. Und zum anderen, um nicht einen wirtschaftlich wichtigen Partner zu verlieren. Denn. Es gibt nicht so viele Länder auf diesem kleinen Planeten, mit denen wir Handel treiben können.

So sollten wir unsere Vorurteile überwinden, und unseren Nachbarn helfen. Denn ohne unsere Nachbarn wären wir nicht dort, wo wir jetzt sind. Auch sollten wir den Solidaritätsgedanken der Europäischen Union nicht vergessen. Und vor allem ihn nicht verkaufen. Man schaue auf die Briten. Allein und fast getrennt von der Union suchen sie nach wie vor nach einem Ausweg aus ihrer wirtschaftlichen Niederlage.

Deutschland darf kein Rosinenpicker sein

Auch dürfen wir das Beispiel Schweiz nicht außer Acht lassen: Die Schweiz wird sich nicht einer EU unterordnen lassen, weil sie nur nehmen und nicht geben will. Das Wort des Rosinenpickers ist in der Schweiz sehr gut bekannt: Man nehme nur das günstige und gebe nur das wertlose. Heute steht die Schweiz so isoliert da wie nie zuvor.

Der Weg für die Schweiz in die EU wird lange dauern. Das wird der Schweizer Wirtschaft weiterhin schweren Schaden zufügen. Denn der Franken wird gegenüber dem Euro wachsen und damit jedem Touristen den Urlaub verteuern. Am Ende bleibt die Insel ohne Bündnispartner und Nachbarn. Wer keine Partner hat, der verblasst mit der Zeit.

Zum Schluss sei noch gesagt: Als Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg vollständig am Boden lag, da haben alle geholfen – ohne darüber zu diskutieren. Solidarität macht stark und verbindet Völker. Der Starke möge dem Schwachen helfen.

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