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Prinz Lustig zu Guttenberg

Club of PoliticsPrinz Karneval ist wieder in Deutschland angekommen. Wer das Titelbild des Sterns betrachtet, in dem kommt ein merkwürdiges Gefühl hoch: Lothar Matthäus will Bundestrainer der Regierung werden. Fast richtig, auf dem Bild sieht man einen geistig Verwandten von Loddar: Karl Theodor zu Guttenberg.

Etwas verspätet zum Karnevalsbeginn aber doch pünktlich zum Jahreswechsel erweist sich der Freiherr zu Guttenberg in seinem Interview-Buch mit der ZEIT als Prinz Lustig und als nationale Lachbombe.

Wer glaubt, ein Kulmbacher Freiherr werde darauf warten, dass ihm verziehen wird, der hat sich geirrt: Man habe ihm nun endlich zu verzeihen und überhaupt: Schuld sind eh die anderen. Und wenn man ihn schon reden lässt, dann ist er nicht zu bremsen: Er wolle schon 2013 wieder für den Bundestag kandidieren. Er weiß nur noch nicht für welchen Landkreis und welche Partei. Denn: Das Ex-Starlet der CSU hat sich angesichts seiner Generalabrechnungen in alle Richtungen vollständig verkalkuliert. Am Ende muss er sogar noch feststellen, dass das deutsche Volk alles andere will als einen gescheiterten und anschließend in die USA geflüchteten ehemaligen Minister.

Vorab kommt nun exklusiv für alle die Wahrheit über seine Doktorarbeit ans Licht: Nicht sein gnadenloses Abschreiben von der Arbeit anderer Menschen sei das schlimme. Sondern deren schlechtes Verständnis der wissenschaftlichen Arbeit. Er kritisiert also jene, bei denen er kopiert hatte. Aber es kommt ihm kein Wort über den Lippen, dass er sich für das Kopieren entschuldigen werde. Es bleibt bei den bekannten halbherzigen Worthülsen. Sogar Universität und den Medien hält er Fehler vor.

Dass Merkel zu diesem Thema einst meinte, sie hätte ihn als wissenschaftlichem Mitarbeiter eingestellt, empfindet er jetzt wohl öffentlich als unglücklich.

Alle haben Schuld. Nur er selber hat nicht wirklich große Fehler gemacht. Muss man nicht erwähnen. Er ist sogar am Ende das Opfer einer nationalen Verschwörung. Das würde dazu passen, dass er in den letzten Monaten in den USA – dem Land der Verschwörungstheorien – ein kostenloses Mitglied eines Think-Tanks sein durfte. Wir wollen gar nicht genau wissen, wie jene Mitgliedschaft zu Stande kam und warum sie kostenlos sei.

Anschließend werden die eigene Partei und somit auch die eigenen Parteifreunde im Wahlkreis hart kritisiert. Ohne läuft gar nichts, die CSU sei keine Volkspartei mehr und Spinnweben habe er auch gefunden. Damit wird er in der CSU unwählbar sein. Darum kokettiert er direkt und indirekt mit einer Mitgliedschaft oder Gründung einer neuen Partei. Die Geisterpartei rechts der Union. Doch die Demokratie hat dafür eine Hürde gesetzt: Im Gegensatz zur Herrschaft des Adels in Anno Domini 1800 entscheidet das Volk über die Wählbarkeit. Glaubt man den aktuellen Umfragen, dann will das Volk keinen Guttenberg – weder von noch zu.

Wahrscheinlich wäre sogar ein Lothar Matthäus dem Volke einfacher zu verkaufen. Immerhin: Lothar wurde Weltmeister, Guttenberg wurde allerhöchstens Klassenbester in Kulmbach.

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