Die aktuellen Werte der Sonntagsfrage in der Politprognose sorgen für ein nahes Ende der möglichen Regierung in 2013 aus Rot-Grün.
Mit den zu erwartenden Überhangmandaten der Union wird Rot-Grün wohl keine Mehrheit mehr im virtuellen Bundestag haben.
Dafür taucht am Horizont das Schiff der Piraten auf. Denn mit den Stimmen der Piraten könnte Rot-Grün zur Piraten-Ampel (Rot-Grün-Orange) werden. Sonst blieben nur noch eine große Koalition und Schwarz-Grün.
CDU und CSU
Die Union um CDU und CSU liegt für sich genommen insgesamt auf gutem Kurs. Mit 35.2 Prozent geben sie zwar leicht nach, liegen aber nach wie vor im positiven Trendkanal. Die CDU um Angela Merkel ist und bleibt bis auf weiteres die beliebteste Konstellation in Deutschland.
Einziges Problem: Es gibt aktuell keine willigen Koalitionspartner. Die FDP ist – wie später ausgeführt – weit davon entfernt, in den virtuellen Bundestag zu gelangen. Schwarz-Grün wird von den Grünen seit der Saar gemieden werden und die große Koalition kann nicht das Ziel der SPD sein. Aber eines bleibt eine Konstante: Egal was in den Bundesländern passiert: Merkel ist ein eigenes Branding. An ihr schellen innenpolitische Probleme in den Ländern ab.
Die SPD
Die SPD kämpft seit Ende 2011 mit der 29 Prozent Hürde. Aktuell geht es wieder etwas bergab. Doch 28.9 Prozent sind nach wie vor ein positiver Wert. Die SPD hat im Vergleich zur Union ein gegenteiliges Problem: Es gibt zu viele Koalitionsmöglichkeiten. Rot-Grün wäre eine davon. Doch diese Konstellation scheitert immer mehr an der Schwäche des Partners.
Die große Koalition wird sie scheuen, denn der SPD-Wähler wird dies nicht mögen. Die Ampel aus SPD, Grüne und FDP scheitert an der aktuell sterbenden FDP. Die Linke ist ausgegrenzt. So bliebe noch die Piraten-Ampel aus SPD, Grüne und den Piraten. Doch der breite alte konservative Flügel der SPD scheut die jungen Leute. Es könnte damit aber eine neue Möglichkeit geben, bundesweit regierungsfähige Koalitionen zu schmieden.
Es wäre eine Chance, auf neue Gegebenheiten schnell zu reagieren. Schneller als in den frühen 80ern, wo man die Grünen vor lauter Steifheit als Partner nicht erkannte und dann später viel zu spät reagierte.
Die Grünen
Die Grünen liegen aktuell bei 15.4 Prozent und sind in ihrem Sturzflug nicht zu bremsen. Die internen Diskussionen zeigen: Die Spitze der Grünen ist seit Monaten mit der politischen Situation überfordert. Nun kommen da auch noch die Piraten daher. Man wähnt sich in grünen Themen. Doch die Grünen haben das Internet im Atomzeitalter völlig verschlafen.
Die Piraten
Die Piraten erreichen erstmals die 8 Prozent. Hatte man darauf gehofft, die Piraten wären eine kurze Erscheinung, so manifestiert sich die Partei immer mehr zum Zünglein an der Waage für die Wahl 2013.
So chaotisch sie erscheinen mögen. So verzerrt sie von den Medien auch dargestellt werden:
Das junge Wählervolk läuft ihnen um so mehr zu. Wenn sich die Gesamtwerte aller Parteien bis 2013 bestätigen, dann werden SPD und Grüne nicht an den Piraten vorbeikommen.
Die Linke
Die Linke bleibt mit 4.8 Prozent außerhalb des virtuellen Bundestags. Sie sind einfach nicht mehr cool genug. Wie die Erinnerung an die Geschichte der DDR verblassen die Zahlen der Nachfolger der SED. Da mag man Lafontaine bald noch in Berlin zum Parteichef krönen wollen. Neue und somit junge Wähler gewinnt man damit nicht mehr.
Die FDP
Die FDP darf die aktuell erreichten 2 Prozent gerne als Erfolg feiern. Mehr Lindner-Effekt wird es aber wohl nicht geben. Die FDP setzt mit Lindner das Hauptproblem fort: Die Auseinandersetzung mit der Realität: Lindner gab in einem Gespräch bei der ARD bekannt: „Ich nehme die Piraten als Formation nicht sehr ernst.“. Das ist kein Wunder: Die FDP nimmt selbst ihr eigenes Problem nicht sehr ernst. Ganz ehrlich: Das Wählervolk entscheidet ähnlich: Es nimmt die FDP nicht mehr ganz ernst.
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