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Die neue Weltordnung

USAEs ist Großes im Gange. Die Weltordnung wird wieder neu verteilt. Nicht, dass dies jetzt etwas zwingend Negatives oder positives ist. Es geschieht einfach so. Warum? Alte Ordnungen versiegen und bestehende oder neue Ordnungen tun sich zusammen. Die USA liegen als ehemals stabiles System im Sterben.

Die Verschuldung des Staates USA ist so hoch, dass er seinen Zahlungspflichten nicht mehr nachkommen kann. Gleichzeitig droht Ungemach von den Gläubigern: China und Japan wollen und müssen ihr Geld zurückfordern. Im Vergleich dazu wirkt die Finanzkrise in Europa bezüglich Griechenland und den anderen Mittelmeeranrainern wie eine kleine Unebenheit im Boden eines Feldweges.

Die Wirtschaft der USA lebte in den letzten Jahren nur noch von den Finanzprodukten der US-Banken. Also von virtuellen Werten, die physikalisch verlose Produkte darstellen. Alle Bankenmanager in den USA (und in Europa) haben daran kräftig verdient, den Rest zahlt der Steuerzahler. Kräftig haben die Staaten – insbesondere die USA – das Geld der Bürger genommen und in die Banken gepumpt.

Die Angst um die Konten der Bürger war das vorgehaltene Ziel. Unkontrolliert und ohne Konzept. Als erstes zahlten die Banken davon ihre eigenen Boni. Das wiederum war nicht mehr unverschämt. Das war die unendliche Gier ohne Verstand und Selbstachtung. Es ging nur um den Erhalt der Finanzelite. denn der Bürger hätte bei verlust seines Geldes den Aufstand gemacht. Viva la revolution. Es ging also nicht um das Geld der Bürger sondern um den Kopf der Finanzelite und der Politiker.

So wäre nun die einfache Losung gewesen. Das Problem: Der Steuerzahler in den USA ist verarmt und kämpft ums Überleben. Die Kasse wurde schon von Bush und Co geschlachtet, um ihre Firmen an den selbsterzeugten Kriege verdienen zu lassen. Nicht, dass man nun Mitleid haben müsste. Die Bürger der USA mögen ihren falsch verstandenen Liberalismus. Viel Spaß weiterhin damit.

Man darf nun darauf gespannt sein, wie die drei US-Ratingagenturen reagieren werden! Werden die USA weiterhin in Schutz genommen? Immerhin bekamen diese Agenturen Geld vom Staat, um US-Staatsanleihen zu erwerben. Das mag paradox erscheinen, wäre aber typisch für das US-Verständnis von Wirtschaft. Sollen nun diese Agenturen gegen ihre eigenen Interessen handeln? Bei Lehman war es ja genauso: Noch einen Tag vor dessen Pleite erhöhten die US-Ratingagenturen ihre Einschätzungen. Das blieb bis heute ungestraft – man redet in den USA nicht gerne darüber. Dass diese Agenturen damit reichlich Geld verdienten wird ebenfalls ungern kommentiert.

Bisher galt die Lösung: Die USA können ja selber ihr eigenes Geld drucken. Und es gibt genügend andere Verbündete, die jene US-Staatsanleihen kaufen würden. Selbst Experten der Commerzbank finden dies sympathisch. Aber das überrascht nicht: Investment-Banker besitzen traditionell eine hohe US-Affinität. Es geht hier nicht um Volkswirtschaft. Dieses Wort wurde bei den Investment-Banken schon seit vielen jahren nicht mehr thematisiert. Es war bisher der Egoismus der eigenen Bonus-Gratifikation, was zählte. Da die Produkte aber nur virtuell zu sehen sind, sieht der Banker auch die Geschädigten nicht. Das ist wie bei einem Krieg mit Drohnen: Am Bildschirm den Zündknopf zu drücken ist einfacher und macht Opfer zu Zahlen – der Mensch hinter der leiche verschwindet und wird als Looser bezeichndet.

Doch Geld drucken ist nicht so einfach. Das Problem beim Drucken von Geld ist alt und immer wieder aktuell: Dies nutzt nur solange, wie die Schulden in der Landeswährung zurückgezahlt werden können. Diese Zeit nähert sich dem Ende. Denn: Sowohl die Volksrepublik China als auch die Europäische Union drängen auf eine schnelle und saubere Lösung.

Das Problem der USA sind deren Gläubiger. Gläubiger Nummer 2 ist Japan: Japan ist selber hoch verschuldet und liegt nach dem verheerenden Erdbeben Anfang des Jahres und dem daraus resultierenden Super-GAU in Fukushima brach danieder. Die eh nicht gut florierende Innenwirtschaft steckt gemeinsam mit der Gesellschaft unter Schock. Um nun die Wirtschaft wieder in Schwung bringen zu können, kennen die Japaner vor allem einen Weg: Geld in den Markt pumpen. Doch woher kommt das Geld? Japans ist mit nahezu 200% des BIP verschuldet und somit bei einer derart geschädigten Wirtschaft ein Wackelkandidat der Zukunft.

So langsam macht sich nicht nur in Japan die Meinung breit, man rette sich vor den versinkenden USA und stosse deren US-Staatsanleihen ab. Noch gibt es reichlich dumme oder gar nibelungenartig treue Käufer für derartig wertlose Papiere.

Fortsetzung folgt.

Club of Politics.

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