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Kein Boykott der Ukraine

Club of PoliticsIn den letzten Tagen wird viel über ein Boykott der Ukraine bezüglich der kommenden Fußball-EM diskutiert.

Das kommt den müden Politikern gerade recht. Gerade die EU-Politiker denken sich: Da kann man unentschuldigt Urlaub nehmen und mit Hinweis auf die Moral die Ukraine boykottieren. Man habe schon Mühe, die Ukraine auf der Landkarte zu finden.

Aber das Gegenteil ist gefordert: Gerade diese Fußball-EM ist der Regierung in der Ukraine ein Dorn im Auge. Alle Welt kommt und schaut. Dabei will man am liebsten wie zu Zeiten des Kommunismus für sich bleiben und die Oppositionellen in aller Stille zum Schweigen bringen. Daher ist jetzt genau das Gegenteil eines Boykotts gefordert.

Geehrte Politiker Europas und der EU!

Geht direkt in die Ukraine zu den Spielen. Erzwingt einen Besuch bei der politischen Gefangenen Timoschenko. Selbst wenn der Besuch nicht gewährt wird. Fordert es öffentlich ein. Zeigt bei den Besuchen der bestehenden ukrainischen Regierung die kalte Schulter und lasst sie links legen. Sie werden euch nicht einsperren. Ihr zeigt dem ukrainischen Volk, wie man mit Verbrechnern umgeht und macht ihnen Mut, im Herbst die richtige Entscheidung zu treffen. Noch haben die Ukrainer eine Wahl.

Es ist zu billig, einfach zu Hause zu bleiben. Wer etwas bewegen will, der fährt hin, fordert den Besuch der Gefangenen, hält Pressekonferenzen, um die Missstände öffentlich anzuprangern. Dann zeigen die Politiker Mut und erweisen sich würdig, die führenden Köpfe der freien demokratischen Staaten zu sein.

Was hingegen bringt ein Boykott? Darüber freut sich die ukrainische Regierung. Dann kann sie weitermachen wie bisher. Sie kann weiterhin alles leugnen, die Gefangenen quälen und in Ruhe die Spiele genießen.

So gesehen ist der Ukraine-Boykott der EU-Kommission wieder symptomatisch: Den Konflikten, in denen sie außenpolitisch wirklich etwas bewegen kann, geht sie aus dem Wege. Dafür muss man sich als Europäer schämen. Ein monströser teurer Apparat aus Brüssel von vielen Leibwächtern bewacht ist zu feige, offen für Demokratie und Gerechtigkeit einzugestehen. Geringer und leichter kann sich die EU nicht zeigen. Es sind halt Bürokraten und keine Politiker. Wäre dies eine Weltmeisterschaft, dann müsste sich Europa wieder von den USA über die direkte Konfrontation des US-Präsidenten mit dem UA-Regime vorführen lassen.

Es sei dazu angemerkt: Es geht nicht um Timoschenko. Sie ist und bleibt eine eigene Geschichte. Es geht um alle politischen Gefangenen der Ukraine. Die Zahl derer ist sehr hoch und wird täglich höher. Präsident Janukowytsch ist ein Freund Putins und weiß, wie man die Opposition unterdrückt. Wer diese Spiele und dieses Land boykottiert, der gibt diesem Land auf lange Sicht hin keine Chance. Tibet kann man ignorieren, weil es weit weg ist. Die Ukraine hingegen ist ein europäisches Land.

Daher fordert der Club of Politics: Geht hin und fordert ein! Zeigt euer Gesicht und zeigt europäische Verantwortung.

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