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Athener Löcher I

Erneut wendet sich der Blick in Richtung Athen. Man glaubt, dass die jüngste Diskussion mit den vielen Milliarden Euros in Richtung Griechenland beendet sei. Man schöpft Hoffnung angesichts der gewagten EZB-Politik in den Verkauf von Staatsanleihen eingreifen zu wollen. Da tauchen aus Attika neue dunkle Wolken auf.

Es sind wieder 31 Milliarden Euro, die im Haushalt fehlen. Wie durch Wunder sind neue Lücken aufgetaucht. Wieder wird der europäische Markt trotz der eigentlich geringen Anteile Griechenlands am europäischen Markt erschüttert.

Es mag nun böse klingen, aber: Ist dieses antike Drama noch die Aufregung wert? Was nützt es dem europäischen Markt, immer wieder neue griechische Löcher zu stopfen, wenn in wenigen Monaten wieder neue unangenehme Überraschungen auftauchen? Kann man das Problem denn überhaupt lösen, ohne dass in wenigen Monaten wieder erneut Hiobs-Botschaften aus Südosteuropa folgen werden, die dann wieder neue Geldströme zur Ursache haben werden?

Auch ist es schwer, den anderen verschuldeten Staaten diese Hilfen zu vermitteln. In Spanien und Portugal versteht das Volk angesichts der eigenen Sparmaßnahmen und Bemühungen nicht mehr das Problem mit Griechenland. Bedeutet es, das man selber eigentlich nicht viel unternehmen muss sondern einfach nur in kurzen Abständen mit Horror-Meldungen Europa erpressen muss?

Mag es auch schwierig zu beurteilen sein, aber Griechenland ist kurz davor oder schon darüber hinaus, den Bogen zu überspannen. Es stellt sich in Europa für viele offen die Frage, ob die Finanzkrise in Europa nicht einfacher und schneller zu reparieren wäre, wenn man auf das regelmäßige neu entdeckte Loch in Athener Haushalten verzichtet.

In Griechenland gibt es einen großen Graben zwischen Politik und Volk. Die Politik hat über Jahrzehnte in die eigene Tasche gewirtschaftet und das Volk mit Nachsichtigkeit bei der Steuerzahlung beschenkt. Jetzt, wo der Staat nicht mehr anders könnte, als sie Steuern regulär einzutreiben und den Steuerbetrug aufzudecken oder abzuschaffen reißt ein Loch auf zwischen griechischer Politik und dem griechischen Volk.

Doch die Politik macht es sich offenbar sehr einfach und schafft es dem Volk zu erzählen, dass Europa und insbesondere Deutschland an der griechischen Verschwendung Schuld wären. Da passt es ganz gut, dass man laut darüber nachdenkt, ob denn Deutschland nicht doch noch ein paar Milliarden für einen Krieg zahlen könne, der irgendwie schon vor fast 70 Jahre beendet wurde. Und der von Deutschland auch schon längstens abgezahlt wurde.

Nicht Europa und auch nicht Deutschland sind das Problem: Griechenland hat ein über mehr als 100 Jahre angehäuftes System- und Gesellschaftsproblem. Diese Erkenntnis bringt keinem Griechen jetzt sofort etwas zu essen. Aber deren Ignoranz verschlimmert die Situation immer mehr.

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