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Euro-Bonds – finanzwirtschaftlicher Unsinn II

Generell sind Bonds ein gängiges Mittel in einer Währungsgemeinschaft. Die Bundesrepublik hat dies mit seinen Bundesländern gemeinsam mit der D-Mark praktiziert und praktiziert es auch mit dem Euro als Währung erfolgreich.

Doch der Nachteil von länderübergreifenden Bonds: Sollte ein Einzelstaat doch zahlungsunfähig werden, dann würde dies den Anleihekäufer nicht berühren: Die anderen Staaten zahlen.

Euro-Bonds auf Basis der jetzigen Situation zu erstellen ist finanzwirtschaftlicher Unsinn: Die Staaten selber sind schon jetzt unterschiedlich verschuldet. Die Kreditwürdigkeit der Anleihe wäre somit eher mittelmäßig und die Zinsen daher eher hoch.

Denn das Risiko ist hoch: Die gut wirtschaftenden Staaten werden nicht für die Schmuddelkinder der Euro-Zone haften können. Wer zum Beispiel glaubt, dass Deutschland alleine für Griechenland, Spanien, Portugal und Italien haften könnte, der überschätzt die Thematik oder ist des Rechnens nicht mächtig.

Auch ist die Haftung nicht geschäftskonform: Denn Deutschland kann de-facto nicht für Schulden von Staaten haften, die vor einer solchen Vereinbarung angehäuft wurden. Das machen nur Firmen, die verschuldete Firmen kaufen. Jene Nicht-Haftung ist im Übrigen auch in der Nichtbeistands-Klausel so festgehalten. Nebenbei bemerkt: Er würde auch die Verfassung in vielen Euro-Staaten brechen.

In jedem Falle wären in vielen Staaten Gesetzesänderungen notwendig, um das Vorhaben durchzusetzen. In Deutschland zum Beispiel müsste dazu die Verfassung geändert werden. Denn die Bundesregierung ist wie schon gesagt aktuell gar nicht in der Lage, gemeinsam mit anderen Euro-Staaten Kredite für andere Staaten aufzunehmen.

Kurz gesagt: Wer diesen Weg gehen will, der wird viel Zeit für Diskussionen benötigen und muss viel Zeit für Prozesse in Kauf nehmen. Am Ende wird zum Beispiel in Deutschland über das Bundesverfassungsgericht das Vorhaben gestoppt werden. Der Euro-Bonds ist daher keine Lösung sondern vielmehr nur eine politisch ärgerliche und wirtschaftlich sinnlose Diskussion. Das wird den Markt in keiner Weise beruhigen sondern noch mehr verunsichern.

Die Lösung dieses Dilemmas ist hingegen sehr einfach: Denn es geht ja gar nicht darum, das nun alle Staaten für die hoch verschuldeten Länder bürgen und Geld leihen sollen. Es geht ja in erster Linie nur darum, dass die hoch verschuldeten Länder sich wieder regulär und selbstständig Geld leihen können. Die Haftung dazu muss die EU oder die EURO-Gemeinschaft gemeinsam tragen, nicht aber die Staaten einzeln.

Die Lösung heißt EURO-Bank. Eine Bank, die alle Kredite und Einnahmen der Staaten einzeln über getrennte Konten führt. Aus diesen Zahlen setzen sich die Zinsen und somit indirekt ein Rating ab. Dazu im Folgebeitrag mehr.

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