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Die Wahrheit der Eurokrise I

Club of PoliticsViele Bürger fragen sich: Warum müssen wir Deutsche für Länder wie Spanien, Italien und Griechenland zahlen? Vorweg die erste gute Botschaft: Da viele Länder aktuell ihre Anleihen schlecht verkaufen, kann sich Deutschland auf dem Finanzmarkt Gelder zu nahezu 0 Prozent leihen.

Das heißt: Vor jeglicher Diskussion über die Finanzkrise in Europa ist Deutschland ein Gewinner. Würde die aktuelle Regierung diese Chance nutzen, dann würde Deutschland ohne Zinszahlungen in die Zukunft investieren können. Zugegeben: Die aktuelle Regierung in Berlin kann noch nicht allzu viel mit diesem Glück anfangen. Immerhin: Sie leiht sich dieses günstige Geld.

Bürgschaft heißt nicht Geben

Nun die zweite gute Nachricht: Der deutsche Steuerzahler gibt für die sogenannten Schuldenländer keinen Cent. Politiker und sogenannte Wirtschaftsexperten vergessen dem Volk etwas Wichtiges zu sagen: Es handelt sich in erster Linie um Bürgschaften und Zusagen. Bisher hat Deutschland also noch keinen einzigen Cent an die betroffenen Länder überwiesen. Korrektur: Für den ESM zahlt Deutschland bis 2014 erst einmal fast 22 Milliarden Euro ein. Das entspricht nur ganze 60 Prozent unseres jährlichen Haushalts für Verteidigung.

Weniger Krieg mehr Geld

Da Deutschland eher ein friedliches Land ist, ist der Posten des Verteidigungshaushalts relativ klein. Hinzu kommt ein sogenanntes Abrufbares Kapital von erschreckenden 168 Milliarden. Das entspricht in etwa dem jährlichen Posten, den wir für Arbeit und Soziales ausgeben. Das mag viel erscheinen, aber es handelt sich bei Arbeit und Soziales um einen Posten, den wir jährlich ausgeben. Der ESM Beitrag wäre – wenn er denn benötigt würde –einmalig.

Die Schulden der DDR

Bis hier hin handelt es sich also um Summen, die Deutschland als solches relativ gut verkraften kann. Man darf nicht vergessen: Die Schulden der DDR gegenüber Deutschland betrugen 1990 circa 90 Milliarden. Rechnet man nun den von den Bürgern empfundenen teuren Euro dazu, dann wären es heute umgerechnet 190 Milliarden Euro.

Dazu kamen aber noch die Auslandsschulden der DDR. Die Rechnung selber ist bis heute politisch nebulös geblieben. Aber man kann insgesamt mit circa 400 bis 1000 Milliarden Mark (heute inflationsbereinigt circa 350 bis 700 Milliarden Euro) rechnen. Dieser Betrag mag erschrecken, aber wir haben diesen Betrag bereits bezahlt. Die deutsche Wirtschaftsleistung machte es möglich. Da darf man auch mal stolz sein.

Schulden der Weltkriege

Theoretisch könnte sich also Deutschland die gesamte Finanzkrise Europa selber leisten und in absehbarere Zeit ausgleichen. Doch das müssen wir ja nicht: Denn für den Großteil der Summe bürgen wir und andere Partner nur. Und: Wir zahlen nicht die Schulden für eine DDR, sondern wir bürgen für die Nachbarn. Selbst wenn der Fall einträte, dass ein Teil der Bürgschaft fällig wäre: Wir könnten es leisten, ohne Pleite zu gehen. Das mag sich überheblich anhören. Aber Deutschland hat nach 1948 und nach 1990 bewiesen, dass es zwei Weltkriege und einen Pleitestaat DDR bezahlen konnte. Da ging es immerhin um echte Billionen Euro ohne Gegenwert.

Bürgschaft und Schuldner

Des Weiteren darf man nicht vergessen, dass eine Bürgschaft keine Schuld ist, sondern dass man die Fälligkeit einer Bürgschaft beim Schuldner wieder einholen kann. Also selbst wenn Spanien oder Italien Teile der Bürgschaft benötigen würden, dann ist nur eine Verlagerung der Schuld: Spanien und Italien würden Deutschland und den anderen europäischen Ländern eine Summe schulden. Deutschland würde also kein Geld verschenken, sondern nur zeitweise für einen Partner für einen Teil dessen Schulden gerade stehen. Mag dann auch die Rückzahlung länger dauern.

SWING mit Solar

Auch längere Rückzahlungen gäbe es eine Lösung, die wir schon mit der DDR praktizierten: Ein Swing-Handel. Für die Staaten im Mittelmeer könnte dies heißen: Man errichte Solaranlagen und produziere Strom in ausreichender Menge. Dieser werde dann an die Gläubiger geliefert und der Wert des Stromes würde die Schulden als eine Art Überziehung mit der Zeit ausgleichen. Gerade für Deutschland wäre diese Option eine sehr positive und umweltschonende Möglichkeit, den Energiehaushalt zu decken.

->Lesen Sie weiter in Teil 2<-

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